Südwest Keller

WU Keller

Bereits vor dem Hausbau müssen Bauherren sich die Frage stellen, ob sie ihr Traumhaus mit oder ohne Keller bauen sollen. Haben sie sich für eine Unterkellerung des Hauses entschieden, raten in der Regel die meisten Bodengutachter zu einem WU-Keller bzw. dem Stahlbetonkeller. WU-Keller steht für weiße Wanne und hat beim Kellerbau eine wichtige Bedeutung. Im folgenden Artikel möchten wir eine Reihe von Fragen rund um den WU-Keller beantworten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein WU Keller?

In Fachkreisen wird ein solcher Keller als weiße Wanne bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Stahlbetonkeller. Dieser besteht aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) in Verbindung mit einem dichten Gefüge – siehe hierzu auch die DIN 1045-2. Der Keller ist durch die Stahlbeton-Konstruktion gegen Sicker- und Grundwasser abgedichtet. Weitere Arbeiten, die für eine Abdichtung nötig werden, können aufgrund dieser speziellen Abdichtungsfunktion entfallen. Um die spezielle Abdichtungsfunktion sicherzustellen, werden die Außenwände sowie die Bodenwanne des Kellers als geschlossene Wanne mit einem sehr hohen Wassereindringwiderstand produziert.

Vorteile vom WU Keller

In zahlreichen Untersuchungen können die Vorteile eines solchen Kellers bestätigt werden. Die weiße Wanne kann Feuchtigkeit aussperren, was wiederum die hohe Wasserundurchlässigkeit garantiert. In den Untersuchungen wurde bestätigt, dass die Wassereindringtiefe durch drückendes Wasser maximal 7 cm beträgt, bevor das Wasser gestoppt wird.

Gleichzeitig bietet die weiße Wanne einen guten Schutz gegen die Radon-Belastung. Radon zählt zu den radioaktiven und gesundheitsgefährdenden Stoffen, die durch einen undichten Keller in das Haus gelangen können und sich dort sammeln.

Im Folgenden haben wir die Vorteile der weißen Wanne zusammengefasst:

  • Kein feuchter Keller auf Lebzeiten

  • Bauausführung mit den geringen Folgekosten ist nur geringfügig teurer als bei der schwarzen Wanne

  • Weniger Arbeitsschritte nötig, da keine zusätzliche Abdichtung benötigt wird

  • Effiziente Dämmeigenschaften

  • Durchwurzelung hat keine Chance

  • Werterhalt und Wertsteigerung des Hauses

  • Eignet sich sowohl als reiner Nutzkeller als auch als Wohnkeller

  • WU-Beton hat eine Lebensdauer von rund 80 Jahren

  • Bietet Schutz gegen Radon-Belastung

Bautechnische Grundlagen für einen WU Keller

Kommt die weiße Wanne zur Unterkellerung zum Einsatz, müssen einige bautechnische Grundlagen bedacht werden. Wir haben daher sowohl zu den verwendeten Baustoffen als auch zu der Abdichtung recherchiert.

Baustoffe, Abdichtungssysteme und Konstruktionstechniken

Die weiße Wanne für diesen Keller besteht aus einem wasserundurchlässigen Beton, der auch als WU-Beton bezeichnet wird. In Kombination mit einer speziellen Bautechnik kann die Wasserundurchlässigkeit garantiert werden. Durch die Stahlbetonkonstruktion ist der Keller gegen Sicker- und Grundwasser abgedichtet.

Von größter Wichtigkeit bei der weißen Wanne ist das Abdichtungssystem, welches zum Einsatz kommt. Es wird dazu in vier verschiedene Wassereinwirkungsklassen unterschieden:

  • W1-E: Nicht drückendes Wasser bei der Bodenplatte und erdberührten Wänden sowie Bodenfeuchte.

  • W2-E: Drückendes Wasser, wie zum Beispiel Hochwasser, Grundwasser und Stauwasser.

  • W3-E: Nicht drückendes Wasser auf erdüberschüttenden Bauteilen.

  • W4-E: Wandsockel, die 20 cm unter bis 30 cm über Geländeoberkante – GOK liegen

Einzelheiten zu den jeweiligen Wassereinwirkungsklassen können in der WU-Richtlinie DIN 18533 aus dem Jahr 2017 nachgelesen werden. Die DIN 18195 „Abdichtung von Bauteilen“ wird dabei durch die DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ ersetzt. In erster Linie geht es bei der neuen DIN-Norm um die Abdichtung von Wand- und Bodenflächen, welche direkten Kontakt mit dem Erdreich haben.

Grundsätzlich gilt, je höher die Feuchtigkeit im Erdreich ist, umso höher sind die Anforderungen an das Abdichtungssystem der weißen Wannen.

Aufgrund der Stahlbetonkonstruktion ist die weiße Wanne nicht nur gegen Sickerwasser, sondern auch gegen Grundwasser abgedichtet. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass der Betonkeller nicht komplett dicht gegenüber Wasserdampf ist. Dies ist allerdings wichtig, wenn der Keller nicht beheizt bzw. als reiner Nutzkeller genutzt wird. Bei einem Wohnkeller ist darauf zu achten, dass an den Wänden von außen die Konstruktionen durch eine Dampfbremse unterstützt werden.

Anforderungen an WU Keller

Die weiße Wanne erfordert aufgrund der statischen und konstruktiven Anforderungen eine sorgfältige Ausführung sowie eine fachgerechte Planung. Bauherren sollten sich aus diesem Grund für eine Baufirma entscheiden, die bereits Erfahrung im Errichten von wasserdichten Beton-Bauteilen hat. Die genauen Anforderungen rund um die weiße Wanne können in der WU-Richtlinie für wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton nachgelesen werden.

Gemäß der WU-Richtlinie sollte die Mindestbaudicke bei 24 cm liegen. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass Wandstärken ab 30 cm sinnvoll sind.

WU Keller und Energieeffizienz

Wenn es um die Energieeffizienz des Hauses geht, dann ist eine komplette Gebäudehülle, die fachgerecht ausgeführt wurde, von größter Wichtigkeit. Zur Gebäudehülle zählt natürlich auch der Keller, der vor eindringendem Wasser und Grundwasser geschützt ist. Dies bedeutet, dass die weiße Wanne unentbehrlich ist, sobald gegen die Kellerwände oder die Bodenplatte Wasser drückt. Mit einer wärmebrückenfreien Ausführung der Bodenplatte und der Kellerwände lassen sich Feuchtigkeit und Wärmebrücken ableiten. Somit ist es möglich, dass die Vorgaben zur Energieeffizienz von Gebäuden mit der weißen Wanne leichter eingehalten werden können.

Sicherheitsaspekte von WU Kellern

Der Einbau der weißen Wanne erfordert nicht nur Fachkenntnisse, sondern im Vorfeld muss eine entsprechende Planung erfolgen. Nur so kann garantiert werden, dass der Keller trocken bleibt.

Maßnahmen zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden

Die Konstruktion der weißen Wanne muss so geplant werden, dass die einfache und eindeutige Lastabtrennung garantiert ist. Die Maßnahme ist zwingend nötig, um zum einen die Bildung von Trennrissen zu vermeiden und zum anderen die Rissbreiten zu begrenzen.

Laut DIN-Norm gibt es drei Grundsätze, die dies garantieren:

  • Vermeidung von Trennrissen

  • Trennrissbreite muss festgelegt werden – Dies bedeutet, dass ein Wasserdurchtritt durch eine sogenannte Selbstheilung begrenzt, werden muss.

  • Trennrissbreite festlegen mit einer planmäßigen Rissbehandlung – Dieser Grundsatz findet allerdings nur Anwendung, wenn die Bauteile für eine planmäßige Rissbehandlung frei zugänglich sind.

Schutz vor Schimmelbildung in WU-Kellern

Die weiße Wanne schützt den Keller und somit die komplette Bausubstanz vor dem Eintreten von Feuchtigkeit. Im Laufe der Zeit kann diese Feuchtigkeit ansonsten zur Bildung von Schimmel führen, was wiederum für Feuchtigkeitsschäden am kompletten Gebäude sorgt. Es gilt zu beachten, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich, welches die Kellerwände umgibt, in die Bausubstanz gelangen kann.

Was kostet ein WU Keller?

Es ist nicht möglich, pauschal die Kosten für einen solchen Keller bzw. die weiße Wanne zu nennen. Grund hierfür sind die verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel die Größe des Kellers, die  die Kosten maßgeblich beeinflussen. Grundsätzlich kann an dieser Stelle gesagt werden, dass ein Keller mit  weißer Wanne zwischen 15.000 und 20.000 Euro mehr kostet als ein Keller, der konventionell gemauert wird.

WU-Beton verursacht im Vergleich mit normalem Beton rund 25 % an Mehrkosten. Allerdings sind die Preise für WU-Beton von Region zu Region verschieden und bewegen sich zwischen 100 und 150 Euro pro m³.

Wann lohnt sich ein WU Keller?

Sobald sich im Keller des Eigenheims Wasser sammelt, beginnt für den Hausbesitzer ein regelrechter Albtraum. Feuchte Wände sowie die vertikale Durchfeuchtung deuten auf Schäden in den Fugendichtungen hin. Wenn Feuchtigkeit durch den Boden in den Keller gelangt, kann von einer schadhaften Bodenplatte ausgegangen werden. Also vollkommen egal, wie Wasser in den Keller gelangt, Hausbesitzer müssen sofort handeln, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden. Wenn Bauherren von Anfang an auf Nummer sicher gehen wollen, dann entscheiden sie sich für die weiße Wanne und der speziellen Bautechnik als Unterkellerung. Im Vergleich mit der schwarzen Wanne haben weiße Wannen einen Lebensdauer von rund 80 Jahren. In dieser Zeit ist es nicht nötig, die Kellerabdichtung zu erneuern.

Auch bei schwierigen Bodenverhältnissen auf dem Grundstück sollten Bauherren sich für den Einbau der weißen Wanne entscheiden. Bei Grundstücken mit drückendem Grundwasserspiegel oder sich aufstauendem Sickerwasser wird dies noch wichtiger, da ansonsten Wasser in den Keller gelangen kann.

Baufamilien müssen allerdings wissen, dass die weiße Wanne zwar verhindert, dass Wasser in den Beton gelangt, der Keller deswegen aber nicht zu 100 % wasserdicht ist. Die Nutzungsklasse der weißen Wanne bestimmt, inwieweit Wasserdampf durch die Mauer diffundieren kann, was sich dann als Kondenswasser an den Kellerwänden niederschlägt. Da die Wände nicht komplett durchfeuchtet werden, bleibt der Keller selbst bei stehendem Grundwasser trocken.

Fazit zum WU Keller

Weiße Wannen sind im Vergleich mit der schwarzen Wanne bei immer mehr Bauherren beliebter, da sie sich von den positiven Eigenschaften der weißen Wanne überzeugt haben. Auch wenn die Kosten zu Anfang höher sind, amortisieren sich diese im Laufe der Jahre. Weiße Wannen kosten im Schnitt 10 bis 25 %  mehr als ein gemauerter Keller, sorgen allerdings für eine Wertsteigerung bzw. einen Werterhalt des Hauses. Weiße Wannen bieten nicht nur eine hohe Belastbarkeit, sondern sind auch in der Herstellung zeitsparend. Grund hierfür ist, dass keine zusätzlichen Abdichtungsarbeiten nötig sind, um die Kellerräume dank spezieller Technologien optimal vor stauendem und drückendem Wasser zu schützen. Die weiße Wanne eignet sich sowohl für den reinen Nutzkeller als auch für den Wohnkeller für mehr Wohnfläche im Haus, da ihre Wände sicher gegen eine Durchwurzelung von außen sind.

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