Südwest Keller

Bodenplatte Streifenfundament

Bevor der eigentliche Hausbau starten kann, wird ein Fundament benötigt. Das Fundament trägt nicht nur das Gewicht des Gebäudes, sondern schützt auch dessen Unterboden vor Frost und Feuchtigkeit aus dem Boden. Dies bedeutet, dass die Fundamente frostfrei gegründet und in jedem Fall tragfähig sein müssen. In der Regel können Bauherren zwischen den verschiedenen Varianten des Fundaments wählen. Dennoch entscheiden sich die meisten für das Streifenfundament. Doch was ist darunter genau zu verstehen und welche Vorüberlegungen müssen getroffen werden? Mit dem folgenden Artikel möchten wir einige der Fragen klären.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung von Fundamenten in Bauvorhaben

Für jedes Bauvorhaben sind Fundamente als Grundlage essenziell wichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob nur ein Gartenhaus oder ein komplettes Haus errichtet wird, denn wie stabil das Bauwerk am Ende steht, wird sowohl von der Art als auch von der Qualität der Fundamente beeinflusst.

Auf dem Fundament lastet das komplette Gewicht des Bauwerks, weshalb seine Hauptaufgabe darin besteht, alle Vertikal- und Horizontallasten sicher und vor allen Dingen ohne Setzungen in den Baugrund abzuleiten. Welche Fundamente in Frage kommen, wird durch die Art der Belastung sowie durch die Tragfähigkeit des Bodens entschieden. Da der Untergrund meistens eine geringere Festigkeit als die Baustoffe hat, müssen Last verteilende Fundamente unter den tragenden Elementen vom Bauwerk angeordnet werden.

Überblick über Bodenplatten und Streifenfundamente

Wie anfangs bereits erwähnt, gibt es im Bauwesen nicht nur Streifenfundamente. Bevor wir näher auf das Streifenfundament eingehen, möchten wir die anderen Fundamentarten zur Gründung erläutern. Mit nur wenigen Ausnahmen wird beim Hausbau für die Gründung das jeweilige Fundament immer in Kombination mit einer Bodenplatte errichtet. Bei den Bodenplatten wird zwischen tragenden und nichttragenden entschieden.

Üblicherweise wird beim Hausbau kaum noch auf die Bodenplatte verzichtet. Schaut der Laie in die Baugrube, sieht er zwischen der nichttragenden Bodenplatte über dem Streifenfundament und der tragenden Bodenplatte mit Punktfundament keinen Unterschied. Aus diesem Grund wird von Bauherren jede Art von Gründung als Bodenplatte bezeichnet.

Sowohl die tragende als auch die nichttragende Bodenplatte stellen den Übergang zwischen Boden und Gebäude dar. Während in der Vergangenheit der Kellerboden aus gestampftem Lehm bestand, kommt heutzutage die geschlossene Beton-Bodenplatte mit Wärmedämmung und Feuchteisolierung zum Einsatz. Dies ist gerade für Wohngebäude als Energie- und Passivhaus sehr wichtig. Außer Feuchteisolierung und Wärmedämmung hat die Bodenplatte die Aufgabe, das Haus vor den Eigenbewegungen des Erdreichs, die durch Hitze und Kälte entstehen, zu schützen.

Im Unterschied zu der tragenden Bodenplatte ist die nichttragende Bodenplatte mit Streifenfundament nicht so dick, da sie keine Lasten abführen muss.

Was ist ein Streifenfundament?

Als stabiler und robuster Untergrund für Mauern und Gebäude gilt das Streifenfundament als gebräuchliche Fundamentart. Das Streifenfundament besteht aus gegossenen und massiven Betonstreifen, die den Grundriss des Hauses abbilden. Dabei bilden die Betonstreifen die Standfläche für die tragenden Wände.

Bei sehr großen Gebäuden wird zusätzlich zum besseren Schutz vor Bodenfeuchte auf das Streifenfundament eine nichttragenden Bodenplatte errichtet. Im Vergleich mit der kompletten Beton-Bodenplatte spart dies Material und Arbeitszeit.

Streifenfundamente dürfen allerdings nicht zu dicht nebeneinander herlaufen, da sich sonst der Druck auf den Untergrund (Sohlpressung) von zwei Betonstreifen überlagert und sich das Erdreich setzen kann.

Charakteristiken und Anwendungsfälle für Streifenfundamente

Ganz wichtig beim Streifenfundament ist, dass dies im Vorfeld sorgfältig geplant wird, sonst kann es passieren, dass das komplette Bauvorhaben in Gefahr ist. Auf keinen Fall dürfen Bauherren an den Kosten für einen Statiker sparen, da dieser die nötige Breite, Tiefe sowie die Art und Lage der Bewehrung festlegen muss, die für die Bodenart und zum geplanten Gebäude passt.

Da für alle Fundamente eine frostfreie Gründung erforderlich ist, muss jede Fundamentart entsprechend tief in den Boden reichen. In unseren Regionen kann davon ausgegangen werden, dass ab einer Tiefe von 80 cm kein Frost mehr eindringen kann. Das Streifenfundament kann zusätzlich durch eine Bodenplatte vor Frosteinwirkung aus dem Boden geschützt werden. Es wird eine umlaufende Frostschutzschürze errichtet, die auch als Perimeterdämmung bekannt ist. Bei der Perimeterdämmung werden XPS-Platten als Dämmelemente von außen am ca. 30 cm breiten Streifenfundament angebracht. Dies verhindert, dass der Boden am Rand des Fundaments auffrieren kann.

In Fachkreisen gilt das Streifenfundament als das Fundament für besondere Anforderungen. Schon sehr früh wurden bei historischen Bauten Streifenfundamente verwendet. Damals kamen allerdings Holzpfähle zum Einsatz. Bei diesen historischen Gründungen war es nicht möglich, die horizontalen Zugkräfte aufzunehmen, sodass die hohen Lastkonzentrationen zu hohen Randpressungen und somit zu Schrägstellungen (Turm von Pisa) führten. Durch die Erfindung von Stahlbeton kann die Gründung die vertikalen und horizontalen Druckkräfte aufnehmen und in den Boden ableiten. Aus diesem Grund wird für die Herstellung der Streifenfundamente nur noch Beton, der zusätzlich mit Eisenstäben und Bügeln bewehrt wird, verwendet.

Das Streifenfundament wird sehr oft als Gründungsart im Hochbau angewandt. Es soll die tragenden Konstruktionen (Mauern, Wände oder Stützen) tragen und dadurch Setzungen minimieren. Somit eignet sich das Streifenfundament sehr gut für Gebäude mit vertikalen Lasten, weil es die Belastungen gleichmäßig in den tragfähigen Boden ableiten kann.

Streifenfundamente sind nicht nur Basis bei der Gartenmauer, sondern kommen auch bei größeren Lasten wie zum Beispiel beim Bau von Gartenhaus, Carport, Garage und Geräteschuppen zur Anwendung. Wer in seinem Garten einen Hang befestigen möchte, sollte ebenfalls ein Streifenfundament anlegen.

Welcher Fundamenttyp ist für welches Bauprojekt am besten geeignet?

Der Bau eines Streifenfundamentes eignet sich sowohl für eine Gartenmauer als auch bei größeren Lasten wie zum Beispiel bei Garagen, für Gartenhäuser und für Gartenmauern. Dabei ist es wichtig, dass unter allen tragenden Wänden Streifenfundamente errichtet werden.

Beim Plattenfundament bzw. Flächenfundament handelt es sich um eine gegossene Bodenplatte aus Beton, die einen tragfähigen und ebenen Untergrund bei einer größeren Belastung bietet. Das können zum Beispiel im Garten ein Gartenhaus oder ein Geräteschuppen, aber auch Garagen sein.

Dagegen kommt das Punktfundament bzw. die Einzelfundamente bei Konstruktionen zum Einsatz, welche auf mehreren Trägern ruhen (Holzterrasse) oder wenn einzelne Pfosten einbetoniert werden müssen.

Vor- und Nachteile von Streifenfundamente

Ein wesentlicher Vorteil beim Streifenfundament ist, dass die Bodenplatte weniger dick und mit weniger Bewehrung errichtet werden muss. Es reicht ein Dicke von ca. 10 cm für die Bodenplatte. Jedoch müssen je nach den statischen Erfordernissen bzw. den örtlichen Gegebenheiten die Streifenfundamente unterschiedlich ausgeführt werden.

Des Weiteren wird beim Streifenfundament deutlich weniger Material benötigt als bei der Fundamentplatte, da nur einzelne Fundamentstreifen mit Beton ausgegossen werden. Es ist auch deutlich weniger Flächenversiegelung nötig, da nur Teilbereiche des Erdreichs ausgehoben und anschließend verdichtet werden müssen. All dies verringert den Arbeitsaufwand und kann so helfen, Kosten einzusparen. Gleichzeitig bietet das Streifenfundament eine höhere Standfestigkeit als das Punktfundament, sodass im Garten auch komplexere Gebäude errichtet werden können.

Nennenswerte Nachteile gibt es beim Streifenfundament nicht. Baufamilien haben bei der Ausführung verschiedene Möglichkeiten, da sie entscheiden können, ob sie eine Bodenplatte integrieren oder eine Dämmung installieren wollen. Die daraus resultierenden vergleichsweise hohen Kosten sind relativierbar, denn gerade beim Streifenfundament können Bauherren von einem sehr guten Frostschutz profitieren. So bietet die Errichtung eines Streifenfundaments langfristig gesehen zuverlässige und problemlose Lösungen rund um den Bau des Hauses.

Bauprozess und Konstruktion von Streifenfundamente

Das Bauen eines solchen Fundamentes kann in Eigenleistung erfolgen, wenn ein paar wichtige Punkte beachtet werden. Die folgende Schritt-für-Schritt Anleitung soll Tipps zur Errichtung geben.

Schritte und Techniken zur Errichtung von Streifenfundamenten

Damit das Fundament seinen Ansprüchen gerecht wird, muss im Vorfeld eine sorgfältige Planung erfolgen. Dies bedeutet beim Hausbau, dass ein Statiker beauftragt werden muss, der nicht nur die Breite der Fundamentstreifen bestimmt, sondern auch die Betongüteklasse festlegt. Die Gründung des  Fundaments muss sich im frostfreien Bereich befinden. Dies bedeutet, dass für das Fundament eine Bodentiefe von mindestens 80 cm benötigt wird. In Regionen mit sehr strengen Wintern sollten anstatt 80 cm Tiefe, lieber 20 cm tiefer gegraben werden. Zusätzlich muss bedacht werden, dass der Fundamentstreifen immer 10 cm breiter sein muss als die Mauer, die getragen werden muss. Des Weiteren darf die nötige Bewehrung nicht vergessen werden.

Nachdem der Fundamentplan vom Statiker erstellt wurde, können die ersten Vorbereitungen getroffen werden. Dies bedeutet die entsprechende Fläche abstecken und mit einem Schnurgerüst die Außengrenzen der Fundamentgräben markieren. Danach kann der Aushub der markierten Bereiche erfolgen. Zwischenzeitlich sollten die Markierungen immer wieder kontrolliert werden.

Der Umfang der Schalung ist von der Bodenbeschaffenheit abhängig, die im Rahmen der Planung durch ein entsprechendes Bodengutachten ermittelt wurde. Bei entsprechend gutem Boden muss nur für die oberen Enden der Fundamentstreifen eine Schalung erfolgen. Besteht jedoch die Gefahr, dass das Erdreich abrutschen könnte, müssen die Seitenwände mittels Schalung komplett abgestützt werden.

Jetzt kann das Streifenfundament gegossen werden. Dazu werden die Fundamentgräben bis zur Hälfte mit Beton ausgegossen und anschließend verdichtet. So kann die Luft aus dem Beton entweichen. Bevor die Streifen komplett mit Beton aufgefüllt werden, muss die Bewehrung und Erdung angebracht werden. Nach dem letztmaligen Gießen des Betons muss der Beton nochmals verdichtet werden.

Prüfung und Sicherung der Fundamentqualität

Wie sicher ein Fundament ist, hängt maßgeblich von dem verwendeten Beton ab. Wird Beton der Druckfestigkeitsklassen C 20/25 verwendet, dann ist dieser stabiler als Beton der Klassen C 8/10. Beton mit den höheren Druckfestigkeitsklassen eignet sich sehr gut für Betonfundamente, sofern der Statiker keinen anderen Beton wünscht.

Um die Fundamentqualität sicherzustellen, muss der Beton vor der Verwendung überprüft werden. Gemäß DIN 10453 wird Beton in drei Überwachungsklassen (ÜK) eingeteilt. Eine augenscheinliche Prüfung reicht bei Beton der ÜK 1. Anders sieht es bei Beton der ÜK 2 und 3 aus. Hier müssen sowohl das Bauunternehmen als auch eine anerkannte Überwachungsstelle die Prüfung durchführen.

Wann sollte man ein Streifenfundament wählen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wann das Streifenfundament zur Anwendung kommen sollte.

Die besten Einsatzszenarien für Streifenfundamente

Soll ein Streifenfundament zur Anwendung kommen, spielt die Beschaffenheit der Böden eine wichtige Rolle. Streifenfundamente kommen üblicherweise zur Anwendung, wenn die Last des Gebäudes von Mauern getragen wird. In der Regel ist dies bei Einfamilienhäusern, größeren Wohngebäuden sowie bei der Garage, einer Gartenmauer und Gartenhäusern der Fall.

Ratschläge für die Auswahl dieses Fundamenttyps

Bei der Wahl des Streifenfundaments rund um den Hausbau sollte immer ein Statiker beauftragt werden, der einen exakten Fundamentplan erstellt. Nur so ist sichergestellt, dass das Haus ausreichend Stabilität hat und es nicht im Laufe der Zeit zu Rissen an den Wänden durch Setzungen kommen kann.

Kostenaspekte von Bodenplatten und Streifenfundamenten

Die Frage nach den Kosten für Bodenplatte und Streifenfundament kann nicht pauschal beantwortet werden, da diese von der Größe des Bauvorhabens sowie der verwendeten Materialien abhängig sind. Bevor das Fundament erstellt wird, muss die Statik von Haus ausgewertet werden, damit klar ist, wie viele einzelne Fundamente für eine ausreichende Stabilität nötig sind.

Pro Quadratmeter muss beim Streifenfundament mit Kosten von 100 bis 300 Euro gerechnet werden, sodass die Gesamtkosten deutlich variieren.

Für ein Gartenhaus kann ein Fundament in Eigenleistung gegossen werden, was hilft, Kosten zu sparen. Anders sieht dies jedoch beim Hausbau aus, denn hier sind Profis essenziell wichtig.

Die Auswirkungen von Streifenfundamenten auf die Energieeffizienz

Bei Passiv- oder Energiesparhäusern wird das Streifenfundament mit einer Bodenplatte zur besseren Energieeffizienz kombiniert. So ist eine Wärmedämmung wahlweise über oder unter der Fundamentplatte möglich. Erfolgt die Wärmedämmung über der Fundamentplatte kommen Schaumglas oder Polystyrol zur Verwendung. Bei der Wärmedämmung unter der Fundamentplatte dominieren die Mineralfaserdämmung oder Polysterolschaum. In jedem Fall kommt unter das Fundament eine Sauberkeitsschicht aus 5 cm Kies oder Magerbeton, der mit einer PE-Folie abgedichtet wird. Die Wärmedämmung der Bodenplatte sorgt für eine gute Energieeffizienz und somit für das Einsparen von Heizkosten.

Tipps zur Wartung und Instandhaltung von Streifenfundamenten

Damit Streifenfundamente lange halten, ist eine entsprechende Pflege und Wartung unabdingbar. Dies gilt insbesondere beim Carport.

Zum einen sollte die Oberfläche regelmäßig gereinigt werden, umso kleinere Schäden sofort zu erkennen und entsprechend zu handeln. Des Weiteren sollten Abdichtungen regelmäßig überprüft werden. Wird ein Schaden erkannt, dann gilt es, schnell zu handeln, damit es nicht zu größeren Problemen kommen kann.

Fazit zum Streifenfundament

Das eine Fundament gibt es nicht, denn Fundamente sind komplex und vielfältig. Die Herstellung eines Fundaments ist nicht so kompliziert wie gedacht, wenn im Vorfeld entsprechende Informationen eingeholt werden.

Das Streifenfundament in Kombination mit einer Fundamentplatte wirkt sich positiv auf die Energieeffizienz des Gebäudes aus und kann so auf Dauer helfen, Heizkosten zu sparen.

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