Südwest Keller

Bodenplatte Dämmung

Wer die Bodenplatte des Hauses dämmt, kann neben den Heizkosten auch Energie sparen. Bodenplatten können sowohl bei Neubauten als auch bei Altbauten gedämmt werden. Mit dem Artikel möchten wir näher auf die Dämmung eingehen. Des Weiteren haben wir in Bezug auf Kosten und Fördermöglichkeiten recherchiert. Bauherren wissen so, was im Falle der Bodenplatten Dämmung auf sie zukommt.  

Inhaltsverzeichnis

Welche Arten von Dämmmaterialien eignen sich für die Bodenplatte?

Zum Dämmen der Bodenplatte sind verschiedene Materialien geeignet. Wichtig bei der Auswahl ist, dass die Dämmstoffe nicht nur Druck, sondern auch Feuchtigkeit standhalten. Dies bedeutet, dass die Materialien sich weder verformen noch auflösen dürfen.

Bei einem Neubau erfolgt die Dämmung unterhalb der Bodenplatte. Hier ist die Rede von einer Perimeterdämmung. Mit Perimeterdämmung ist die Außendämmung von Elementen gemeint, die an das Erdreich angrenzen. Nach einer entsprechenden Planung kann diese Variante der Wärmedämmung unterhalb der Bodenplatte effizient umgesetzt werden.  Die Basis für die Perimeterdämmung ist eine Lage Sand oder Magerbeton, der auf den Kies gegeben wird und als Frostschürze dient. Damit in den Keller keine Feuchtigkeit eindringen kann, wird der Dämmstoff aus Polystyrol ausgebreitet. Der Dämmstoff kann sowohl aus extrudiertem Polystyrolhartschaum (XPS) als auch aus expandiertem Polystyrolpartikelschaum (EPS / Styropor)bestehen. Vollkommen egal, welches Material bei der Perimeterdämmung zum Einsatz kommt, denn beide sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit und schwer entflammbar. Hartschaumplatten weisen jedoch eine höhere Druckfestigkeit sowie eine höhere Dichte auf. Zusätzlich ist der Wasserdampf-Diffusionswiderstand höher. Je nach verwendetem Material liegt die Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,034 und 0,04 Watt je Kelvin pro Quadratmeter.

Wer bei der Perimeterdämmung nicht die synthetischen Dämmstoffe Polystyrol verwenden möchte, kann bei der Wärmedämmung auch zu dem mineralischen Dämmstoff Schaumglas aus recyceltem Glas greifen. Die Dämmschicht in Form von Platten ist wasserabweisend und sehr robust, sodass er sich sehr gut für die Perimeterdämmung eignet. Des Weiteren kann loser Schaumglasschotter in mehreren Schichten verwendet werden.

Sollen Bodenplatten von Altbauten gedämmt werden, bieten sich Vakuum-Dämmplatten (VIP) als Dämmschicht an. Diese bestehen aus einem offenporigen Stützkern aus Kieselsäurepulver sowie einer robusten Metallfolienhülle. Die Dämmschicht ist mit einer Dicke von 2 cm sehr dünn, sodass die Aufbauhöhe des Kellers nicht beeinflusst wird.

Welche Rolle spielt die Bodenplattendämmung bei der Regulierung der Raumtemperatur?

Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen bei Neubauten alle außenliegenden Bauteile gedämmt werden. Je besser die Dämmwirkung des Hauses ist, umso mehr Heiz- und Energiekosten können eingespart werden. Dies wirkt sich auf die Regulierung der Raumtemperatur in jedem Zimmer aus, denn Heizungen können kleiner dimensioniert sein, was ebenfalls zur Kostenersparnis beiträgt.

Eine Wärmedämmung schützt das Haus vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Dank der effektiven Wärmeisolierung lassen sich Schwankungen bei den Außentemperaturen in den Räumen reduzieren. Dies bedeutet, dass im Sommer sich die Räume des Hauses nicht so schnell aufheizen und im Winter die Wände nicht so stark auskühlen, sodass es nicht zu einer Kondensation der Feuchtigkeit aus der Luft kommt. Durch die Regulierung der Raumtemperatur lassen sich Bauschäden aufgrund von Feuchtigkeit und Schimmel vorbeugen. Für die Bewohner bedeutet dies nicht nur ein angenehmes Raumklima, sondern langfristig auch die Werterhaltung des Hauses.

Welche Schritte sind erforderlich, um die Bodenplatte effektiv zu dämmen?

Erfolgt die Wärmedämmung unter der Bodenplatte, sieht der Ablauf folgendermaßen aus:

  • Magerbeton wird als Grundlage für die Bodenplatte auf der Kiesschicht (Frostschürze) verteilt. Alternativ kann auch eine abgezogene Sandschicht zum Einsatz kommen.

  • Danach wird die Dichtungsbahn verlegt. Diese soll die Wärmedämmung unter der Bodenplatte vor Feuchtigkeit schützen. Als Dämmmaterial eignen sich Schaumglas-Platten oder Polyurethanschaum.

  • Schalungselemente werden an den Rand der Dämmschicht verlegt.

  • Im letzten Schritt wird auf die Dämmung die Bodenplatte gegossen.

Bei einem Altbau muss die Dämmung auf den Bodenplatten erfolgen. Es kommen Vakuum-Dämmstoffplatten mit einer Dicke von 2 cm zum Einsatz. So sieht hier der Ablauf aus:

  • Der alte Fußboden wird herausgerissen.

  • Die Vakuum-Dämmstoffplatten werden auf der Bodenplatte mit einem Schutzvlies verlegt.

Welche Dämmstärke ist für die Bodenplatte ideal?

Erfolgt die Perimeterdämmung mittels der XPS-Dämmung unter der Bodenplatte, reicht eine Dicke von 12 Zentimetern, um die Vorgaben der EnEV zu erfüllen. Diese schreibt einen U-Wert für die Bodenplatte beim Neubau von < 0,35 W/m²K vor. Um jedoch dem Passivhausstandard gerecht zu werden, muss die Dämmung der Bodenplatte eine Stärke von 30 Zentimeter haben.

Bei Bestandsimmobilien fordert die EnEV für die Bodenplatte einen U-Wert von 0,24 W/m²K, was einer Dämmung von 12 cm entspricht. Laut Gesetzgeber handelt es sich hierbei um eine sinnvolle Innendämmung.

Welche Vorteile bietet eine gut gedämmte Bodenplatte?

Eines muss vorweg gesagt werden – eine nicht gedämmte Bodenplatte sorgt im Schnitt für einen Heizenergie-Verlust von 5 bis 10 %.

Die Dämmung der Bodenplatte hat gleich mehrere Vorteile. Der wohl größte Vorteil ist, dass durch die Dämmung die Wärme im Haus gehalten wird und so die Heizkosten auf Dauer sinken. Somit sorgt eine gut gedämmte Bodenplatte dafür, dass das Haus nicht nur im Winter wärmer bleibt, sondern im Sommer auch kühler. Gleichzeitig kann die Dämmung der Bodenplatte verhindern, dass Feuchtigkeit in das Haus dringt und es so im Laufe der Zeit zur Schimmelbildung kommt. All diese Vorteile helfen, das Wohnklima deutlich zu verbessern.

Was kostet eine Bodenplatte Dämmung?

Die Kosten unterscheiden sich durch die Vorgehensweise. Erfolgt die Dämmung der Bodenplatte von unten (Perimeterdämmung), müssen Bauherren mit Mehrkosten von 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Perimeterdämmung ist jedoch immer noch deutlich günstiger als eine Sanierung bzw. das Dämmen der Bodenplatte von oben. Für die erwähnten Vakuum-Dämmplatten muss im Gegensatz zu herkömmlichen Dämmmaterialien mit deutlichen Mehrkosten gerechnet werden. Der Quadratmeterpreis für die Bodendämmung liegt hier zwischen 80 und 120 Euro.

Gibt es Förderungen für die Dämmung?

Bei einer nachträglichen Dämmung der Bodenplatte gibt es Fördermittel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Fördermittel werden gewährt, sobald der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) den Vorgaben entspricht. Von der KfW gibt es in einem solchen Fall entweder einen Zuschuss zu den Kosten oder einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss. Im Einzelnen sieht das so aus:

  • Im Rahmen des KfW-152 Kredits eine Förderung von 50.000 Euro mit 7,5 % Zinsen und 7,5 % Tilgungszuschuss

  • Im Rahmen des KfW-430 Zuschuss eine Förderung von 10 % der Kosten, jedoch maximal 5.000 Euro.

Um die Förderung zu erhalten, muss der Antrag schon vor der Sanierung gemeinsam mit einem Energieberater gestellt werden.

Bodenplatte nachträglich dämmen: Ist das möglich und sinnvoll?

Das nachträgliche Dämmen der Bodenplatte ist dabei nur oberhalb des Bodens möglich. Hausbesitzer müssen hierzu jedoch wissen, dass sie durch die Dämmung vor wichtigen Herausforderungen stehen.

Zum einen verlieren die Räume an lichter Höhe und zum anderen ist es nötig, den vorhandenen Estrich zu entfernen.

Sind die Räume grundsätzlich schon niedrig, muss auf die nachträgliche Dämmung nicht verzichtet werden. In diesem Fall bieten Vakuum-Dämmplatten mit einer Dämmstoffdicke von 2 cm eine gute Dämmmöglichkeit. Diese Platten müssen jedoch passgenau hergestellt werden und sind dementsprechend teuer.

Fazit zur Bodenplatte Dämmung

Die richtige Dämmung der Bodenplatte ist beim Hausbau ein wichtiger Schritt und sollte in jedem Fall von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.

Auch bei einem Altbau lohnt es sich, die Bodenplatte zu dämmen, denn auf Dauer spart dies deutlich an Energie- und Heizkosten. Auch wenn der Aufwand sowie die Kosten höher sind als bei einem Neubau, sollten Hausbesitzer diesen Schritt nicht scheuen. Werden die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes erfüllt, kann mit Fördermitteln von der KfW-Bank gerechnet werden.

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