Südwest Keller

Keller bauen

Sobald der Traum vom eigenen Haus wahr wird, stellen sich Bauherren zwangsläufig die Frage, ob sie mehr Geld investieren und sich für den zusätzlichen Kellerbau entscheiden sollen. Gerade wegen der größeren Investition entscheiden sich viele zukünftige Hausbesitzer gegen einen Keller. Sicher ist es eine Frage des Geldes, doch eine solche Entscheidung sollte nicht vorschnell getroffen werden. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir nicht nur Tipps rund um den Keller geben, sondern auch den Punkt Kosten genauer betrachten. In jedem Fall sollte schon bei der Planung mit einem Profi zusammengearbeitet werden, denn dieser kennt sich auch mit der Finanzierung und den Fördermöglichkeiten aus.

Inhaltsverzeichnis

Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten eines Kellers

In den meisten Häusern wird der Keller lediglich als Lagerraum genutzt. Doch es gibt eine Reihe von weiteren Nutzungsmöglichkeiten für das Kellergeschoss. Nachfolgend die wesentlichen Nutzungsmöglichkeiten eines Kellergeschosses.

  • Lagerraum – Schon vor hunderten von Jahren wurden Keller als Lagerraum genutzt. Es handelte sich damals größtenteils um Gewölbekeller mit einer höheren Luftfeuchtigkeit und geringen Temperaturen im Sommer. Heute sind Keller zum Lagern von nicht konservierten Lebensmitteln oft zu warm und zu trocken. Dennoch macht es Sinn, im Keller bestimmte Lebensmittel zu lagern, wenn Sonderangebote von Händlern und dergleichen genutzt werden sollen.

  • Werkstatt, Hobbyraum, Waschküche – Die Errichtung einer Werkstatt im eigenen Haus ist für viele Heimwerker ein Traum. Wird auf entsprechende Lüftung geachtet, bietet sich der Keller als Waschküche und Trockenraum an.

  • Wohnraum – Ein gut gedämmter und trockener Keller kann auch als Wohnraum bzw. als Einliegerwohnung genutzt werden. Hierzu müssen jedoch die Vorschriften der Landesbauordnung sowie die geforderten Brandschutzbestimmungen beachtet werden. Unter anderem muss der Kellerraum gemäß dem der Energieeinsparverordnung (EnEV) gedämmt werden. Optimal ist eine Perimeterdämmung der Außenwände. Des Weiteren muss für ausreichend Lichtzufuhr sowie eine entsprechende Belüftung und einen Sanitärbereich gesorgt werden.

  • Wellnessbereich – Viele Hausbesitzer erfüllen sich im Keller mit dem Einbau einer Sauna oder einer Infrarotkabine den Traum vom eigenen Wellnessbereich.

  • Arbeitszimmer – Das Untergeschoss eignet sich sehr gut als Home Office, da sich eine räumliche Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten gut realisieren lässt.

Planung und Vorbereitung

Bevor es an den eigentlichen Kellerbau geht, müssen Baufamilien neben der Planung noch einige weitere Vorbereitungen treffen. Welche Schritte dafür nötig sind und was dies im Einzelnen bedeutet, möchten wir an dieser Stelle erläutern.

Standortauswahl und Grundstücksüberprüfung

Für das Grundstück muss im ersten Schritt ein Bodengutachten durch einen Fachmann erstellt werden. Im Idealfall ist das Grundstück unproblematisch und der Erdboden lässt sich einfach ausheben. Bis das Bodengutachten vorliegt, können sich Bauherren überlegen, wie viel Platz sie im Keller benötigen und welche Räume sinnvoll sind. In einem Kellergeschoss lassen sich die unterschiedlichsten Räume realisieren. Dazu zählen neben einem Raum für die Haustechnik bzw. die Heizungsanlage auch ein Waschraum, ein Lagerraum, eine Sauna oder ein Gästezimmer, wenn Licht und Luftqualität es zulassen. Denkbar wären auch ein Arbeitszimmer, ein Fitnessraum oder ein Partykeller. Stehen die späteren Räume fest, geht es an die weitere Planung. Das Kellergeschoss kann sowohl über eine Treppe als auch über die Garage erreicht werden.

Baufamilien sollten in jedem Fall bedenken, wenn ihr späteres Haus in einem sogenannten Überschwemmungsgebiet liegt, wird der Keller als Erstes mit Wasser volllaufen.

Im Übrigen entscheidet die spätere Nutzung der Kellerräume über die Höhe der Kellerdecke. Bei der späteren Nutzung als Wohnkeller verlangen die meisten Bundesländer gemäß der Landesbauordnung (LBO), dass eine Höhe von 2,30 m nicht unterschritten werden darf. Ist mehr Wohnkomfort gewünscht, sollte bei der Planung Wert auf eine Höhe von 2,50 m gelegt werden.

Bauvorschriften und Genehmigungen

In Deutschland darf kein Keller ohne Baugenehmigung gebaut werden. Aus diesem Grund müssen Bauherren vor dem Bau einen Bauantrag stellen, dem zusätzlich eine  Prüfstatik beigelegt werden muss.

Sicher sind Baufamilien beim Bau eines Kellergeschosses deutlich weniger eingeschränkt als beim oberirdischen Bau, da es im Bebauungsplan kaum Einschränkungen rund um das Thema Tiefbau gibt. In Zusammenarbeit mit einem Planer oder Architekten werden die Zeichnungen für den Bauantrag angefertigt. Des Weiteren muss ein Raum- und Belichtungskonzept vorgelegt werden.

Da die Nutzung des Kellers als Wohnraum strengen Mindestanforderungen unterliegt, müssen Bauherren bereits bei der Planung festlegen, wie der Keller genutzt werden soll. Im Gegensatz zum Nutzkeller müssen bei einem Wohnkeller die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingehalten werden. Für die Baufamilie bedeutet dies, dass beim Keller bauen der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) nur maximal 0,3 betragen darf. Zusätzlich muss an eine Wärmedämmung sowie an eine Beheizung der Kellerräume gedacht werden. Sollen die Wohnräume als Einliegerwohnung vermietet werden, sind weitere Vorschriften zu beachten, die bereits bei der Planung rund um das Thema Keller bauen, berücksichtigt werden müssen.

Budgetfestlegung und Finanzierungsoptionen

Einen Keller bauen ist beim Hausbau mit deutlichen Mehrkosten verbunden. Daher müssen Bauherren bereits im Vorfeld die Finanzierung sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis klären.

Genau wie beim Hausbau sind beim Keller bauen die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei einem Grundstück mit hohem Grundwasser werden deutlich höhere Kosten anfallen als bei anderen Grundstücken. Neben den verschiedenen Kostenfaktoren für die weiße Wanne bzw. die schwarze Wanne müssen für die Festlegung des Budgets auch die Bauweise und die Abmessungen des Kellers bestimmt werden.

Zusätzlich fallen beim Keller bauen verschiedene Nebenkosten an. Dazu zählen das Ausheben der Baugrube sowie der Abtransport vom Erdaushub.

Für ein erfolgversprechendes Gespräch mit der Bank rund um die Finanzierung für den Hausbau sowie den zusätzlichen Keller sollten Baufamilien die anfallenden Mehrkosten kennen, da diese Grundlage für die verschiedenen Finanzierungsoptionen sind.

Kellerbauarten

Wenn die Entscheidung zum Keller bauen gefallen ist, müssen Bauherren sich im nächsten Schritt Gedanken um die verschiedenen Kellerbauarten machen. Grundsätzlich können Bauherren zwischen einem Massivkeller und einem Fertigkeller wählen.

Die Bauart hat nicht nur Einfluss auf die Kosten für den Keller, sondern kann sich beim Hausbau auch auf die Bauzeit auswirken.

Unterschiede zwischen Fertigkellern und Massivkellern

Für Bauherren kommt es bei der Entscheidung zwischen Fertigkeller und gemauertem Keller in der Regel auf den Zeitfaktor an.

Der Fertigkeller wird aus vorgefertigten Elementen aus dem Werk des Kelleranbieters auf der Baustelle vor Ort innerhalb weniger Tage montiert.

Ganz anders sieht dies beim Massivkeller aus. Der wird auf der Baustelle Stein auf Stein errichtet, was natürlich eine längere Bauzeit bedeutet.

Vor- und Nachteile verschiedener Kellerbauweisen

Vorteile Fertigkeller

Wurde der Fertigkeller gut geplant, kann er innerhalb von wenigen Tagen errichtet werden. Außerdem kann der Hersteller des Kellers garantieren, dass keine Feuchtigkeit in den Keller eindringen kann und dass dieser dicht ist. Die Konstruktion ist hierfür verantwortlich, da ein solcher Keller wenig Fugen hat und in Fachkreisen als weiße Wanne bezeichnet wird. In der Regel bekommen Bauherren einen solchen Keller von einem Anbieter aus einer Hand. Dennoch kann der Keller individuell geplant werden, was wiederum Kosten sparen kann. Bei der Produktion der Fertigelemente werden alle Aussparungen für Fenster, Türen und Schächte für Leitungen bereits im Werk integriert. Zusammengefasst bedeutet dies:

  • Kurze Bauzeit

  • Planungssicherheit

  • Festpreis

  • Geringer Planungsaufwand

  • Hohe Qualität

  • Keine Verputzarbeiten

  • Individuelle Planung gemäß der Wünsche und Vorstellungen der Baufamilie

  • Energieersparnis durch einen fließenden Übergang von Haus zu Keller

Nachteile Fertigkeller

Bei entsprechender Ausführung des Fertigkellers sind bisher keine Nachteile bekannt, welche gegen den Bau eines Kellers in Fertigbauweise sprechen.

Bauherren müssen jedoch bedenken, dass für den Aufbau des Kellers ein Schwerlastkran benötigt wird. Die Zufahrt zum Grundstück und die örtlichen Gegebenheiten sollten dementsprechend ausgelegt sein.

Vorteile Massivkeller

Beim Keller bauen als Massivkeller ist in der Regel ein zusätzliches Streifenfundament nötig. Nachdem die Betonplatte für den Keller gegossen wurde, kann nach einer Aushärtungszeit von 24 Stunden mit dem Kellerbau begonnen werden. Das Eindringen von Feuchtigkeit kann bei einem Massivkeller effektiv verhindert werden, wenn die Wände von außen fachmännisch mit Bitumen abgedichtet werden. Zu den wesentlichen Vorteilen eines Massivkellers zählen die geringeren Baukosten durch Eigenleistung der Baufamilie.

Nachteile Massivkeller

Durch das Errichten der Kellerwände Stein auf Stein, müssen Bauherren für das Keller bauen deutlich mehr Zeit einplanen. Kommt es zu einer fehlerhaften Abdichtung, dann ist der Keller sehr stark den verschiedenen Wetterextremen ausgesetzt, was in der Folge zu Feuchtigkeit im Keller bzw. zur Bildung von Schimmel führen kann. Durch die längere Bauzeit erhöhen sich die Baukosten entsprechend. Zu den weiteren Nachteilen beim gemauerten Keller zählen:

  • Durch eindringende Feuchtigkeit kann die Bausubstanz geschädigt werden

  • Der Keller muss regelmäßig saniert werden, um Schäden vorzubeugen. Die Sanierung muss im Schnitt alle 30 Jahre erfolgen.

  • Die Instandhaltungskosten sind deutlich höher als bei einem Keller in Fertigbauweise

Auswahl der am besten geeigneten Bauweise für Ihre Bedürfnisse

Welche Bauweise beim Keller bauen den eigenen Bedürfnissen am nächsten kommt, hängt davon ab, wie die Räume im Keller später genutzt werden sollen. Bei einem Wohnkeller müssen deutlich mehr Vorschriften beachtet werden, als wenn ein reiner Nutzkeller gebaut werden soll.

Eine weitere Möglichkeit stellt der Bau eines Teilkellers dar. Hier wird nicht die komplette Fläche unter dem Haus unterkellert. Diese Alternative ist von Vorteil, wenn nur die Haustechnik oder auch nur eine Waschküche oder ein kleinerer Lagerraum benötigt wird.

Sobald die Nutzung der Kellerräume feststeht, kann das Keller bauen gemeinsam mit dem Fertighaushersteller realisiert werden. Fertighausanbieter verfügen in der Regel über Kontakte zu Kellerbaufirmen. Bauherren können sich auch beim Keller  bauen für ein spezialisiertes Kellerbauunternehmen entscheiden. Kommt ein Anbieter für Fertigkeller in Frage, dann sollte dieser Mitglied der Gütegemeinschaft Fertigkeller bauen (GÜF) sein.  

Grundlagen des Kellerbaus

Bevor Bauherren beim Hausbau eine Entscheidung für einen Keller treffen, sollten sie sich in jedem Fall mit den Grundlagen des Kellerbaus auseinandersetzen. Dies gilt vor allen Dingen dann, geplant wird, den Keller selber bauen zu wollen. Bauherren muss dann klar sein, dass alle Probleme, die mit dem Keller bauen auftreten, grundsätzlich mit Wasser zu tun haben. Es geht dabei um

  • Sickerwasser

  • Grundwasserspiegel

  • Kondenswasser

  • Hochwasser

Statische Probleme dagegen treten eher selten auf, sofern Bauherren sich an die erstellten Bewehrungspläne und somit auch an die Ausführungsrichtlinien halten.

Gerade wenn Bauherren den Keller selber bauen, verzichten sie oft auf einen Fachplaner. Dieser ist jedoch sehr wichtig, denn gemeinsam mit dem Fachplaner können Bauherren wichtige Entscheidungen treffen. Dazu gehören:

  1. Nutzungsklasse des Kellers: Hierbei wird festgelegt, ob der Keller als beheizter Wohnkeller oder als unbeheizter Lagerkeller genutzt wird. Bei einem Lagerkeller gibt es deutlich weniger Vorschriften als bei einem Wohnkeller. Im Zweifel sollten Bauherren sich immer für einen optimal gedämmten Keller entscheiden.

  2. Beanspruchungsklasse Grundwasser: Mithilfe eines Bodengutachtens wird der höchste Grundwasserspiegel bzw. der Bemessungswasserstand geklärt. Liegt ein hoher Grundwasserstand vor, dann muss der Keller doppelt abgedichtet werden.

  3. Festlegen von Betonqualität und Betongüte: Der Fachmann kann die chemische Wasserbelastung abklären und berücksichtigt dabei auch, ob die Stahlbewehrung sowie der Beton durch Wasser angegriffen werden.

  4. Technische Ausführung: Schon bei der Planung des Kellers muss festgelegt werden, ob der Keller mit einer weißen oder einer schwarzen Wanne gebaut wird. Bei der weißen Wanne wird keine zusätzliche Abdichtung benötigt. Des Weiteren muss geklärt und in die Planung beim Keller bauen mit einbezogen werden,

  • Bodenplatte-Lagerung auf Magerbeton oder Dämmplatten,

  • die Betonierabschnitte,

  • Fugen und Durchdringungen

Materialien und Bauausführung

Ob Bauherren den Keller selbst bauen oder ihn von einem Profis errichten lassen, lässt sich in erster Linie an den Unterschieden in der Qualität erkennen. Der Grund hierfür ist ganz einfach, die Profis verstehen ihr Handwerk besser als der Laie.

Grundsätzlich beginnt das Keller bauen und somit die Bauausführung durch den vorliegenden Baubescheid sowie seiner Rechtsgültigkeit. Davor sollten Bauherren ein Bodengutachten in Auftrag geben, welches Aufschluss über die Art und die Beschaffenheit des Grundstücks gibt.

Um eine gute Energiebilanz für das Haus zu erzielen, müssen nicht nur die Kellerwände und die Kellerdecke dicht sein. Wichtig sind auch Kellerfenster auf dem neuesten Stand der Technik. Beim Keller sind alle Gebäudeteile, die unter der Erde liegen, durch aufsteigende und drückende Feuchtigkeit gefährdet. Schutz bieten hier eine ordentlich ausgeführte Perimeterdämmung sowie Kellerwände aus Dichtbeton. Ein gedämmter Keller sollte immer über eine entsprechende Wärmedämmung verfügen, um eine sinnlose Vermeidung von Energie zu gewährleisten.

Baumaterialien für Kellerwände und Bodenplatte

Entscheidend für die Baumaterialien ist, ob Bauherren sich für die weiße Wanne bzw. die schwarze Wanne entschieden haben. Bei der weißen Wanne werden alle Außenwände sowie der Boden aus einem speziellen Beton (WU-Beton) hergestellt. WU-Beton (wasserundurchlässiger Beton) ist wasserdicht. Zusätzlich werden die Übergänge vom Boden zu den Wänden mit speziellen Fugenbändern sowie der Boden von innen abgedichtet.

Bei der schwarzen Wanne haben Bauherren die Wahl zwischen verschiedenen Systemen zur Abdichtung.

  • Bitumendickbeschichtung – Die erdberührenden Außenwände werden hier nahtlos mit Bitumen abgedichtet. Teilweise werden Zusätze beigemischt, die die Elastizität und die chemische Beständigkeit erhöhen.

  • Bitumendichtungsbahn – Erdberührende Bauteile lassen sich so schnell abdichten. Die Bahnen gibt es als selbstklebend und zum Verschweißen. Wichtig ist, dass die Bahnen überlappend angebracht werden, damit keine Feuchtigkeit an den Schnittstellen eindringen kann.

  • Dichtschlämme – Diese Kunststoff-Zement-Mischung eignet sich sehr für Sockel und Übergänge zwischen Wand und Boden. Die Dichtschlämme wird in mehreren Arbeitsschritten aufgetragen.

Um den Keller von innen abzudichten, kommen ebenfalls Dichtungsschlämme bzw. Bitumenbahnen zum Einsatz. Die eventuell höheren Materialkosten amortisieren sich im Laufe der Zeit, da der Bauherr keine Angst vor eindringender Feuchtigkeit haben muss.

Kellerdesign und -gestaltung

Beim Kellerdesign bzw. der Gestaltung der Räume sind Bauherren grundsätzlich kaum Grenzen gesetzt. Einzige Ausnahme  bildet der Wohnkeller, denn dieser sollte bereits in der Planungsphase als solcher geplant werden, damit die Vorschriften der Landesbauordnung eingehalten werden können.

Raumplanung und Nutzungskonzepte

Bei einem reinen Nutzkeller, der als Stauraum oder als Platz für die Lüftungs- und Haustechnik dienen soll, kann ohne Probleme auf eine Dämmung verzichtet werden. Soll der Keller jedoch als Wohnkeller genutzt werden, müssen baurechtliche Vorschriften eingehalten werden. In Deutschland ist festgelegt, wie hoch die Kellerdecke mindestens sein muss, um eine Zulassung als Wohnkeller zu bekommen.

Beleuchtung und Belüftung

Gerade für Wohnraum im Keller ist ausreichend Tageslicht sowie eine entsprechende Lüftung wichtig. Durch Tageslicht lassen sich sowohl die Energiekosten senken als auch das Wohlbefinden steigern. Für die Beleuchtung müssen Bauherren sich an die Vorgaben der Landesbauordnungen sowie der DIN 5034-1 halten. Darin geregelt sind die genauen Angaben zur Mindestgröße der Fensterflächen sowie die Anordnung der Fenster, um die Räume mit ausreichend Tageslicht zu versorgen.  

Ebenso wichtig wie Tageslicht ist eine entsprechende Belüftung der Wohnräume im Keller. Spezielle Belüftungssysteme sorgen für Zufuhr von frischer Luft sowie den Austausch verbrauchter Luft.

Ästhetische Gestaltung und Innenausbau

Die Räume im Kellergeschoss, welche zu Wohnzwecken genutzt werden, sollten besonders freundlich und hell sein. Mit entsprechenden Bodenbelägen, Wandgestaltungen und einer hellen Möblierung kann sowohl Farbe als auch ausreichend Helligkeit in einen Wohnkeller gebracht werden. Sehr gut geeignet sind neben hellen Farben auch viele Glasflächen.

Beim Innenausbau eines Wohnkellers darf der effektive Einbruchschutz nicht vernachlässigt werden. Fenster und Fenstertüren sollten von Anfang an mit einer Einbruchhemmung versehen sein.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Beim Keller bauen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, um die ökologische Nachhaltigkeit sicherzustellen. Ganz wichtig dabei ist die Energieeffizienz. Durch eine entsprechende Isolierung der Kellerwände und der Kellerdecke kann der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Werden zur Dämmung umweltfreundliche Dämmstoffe wie etwa Zellulose bzw. Hanffasern verwendet, kann der ökologische Fußabdruck beim Kellerbau deutlich minimiert werden.

Mithilfe von erneuerbaren Energiesystemen wie zum Beispiel Solarenergie kann sowohl der Keller mit Strom versorgt werden als auch als Wärmequelle zum Heizen genutzt werden. Mit einer Erdwärmepumpe kann der Keller sowohl geheizt als auch gekühlt werden. Dies macht den Keller zu einem umweltfreundlichen und energieeffizienten Geschoss beim Hausbau.

Bei den verwendeten Baumaterialien können Bauherren ebenfalls für Nachhaltigkeit sorgen, indem sie recyclefähige Materialien sowie natürliche Baustoffe verwenden. Der Einsatz solcher Baumaterialien garantiert auch eine gesunde Innenraumqualität in den Kellerräumen.

Kosten und Budgetverwaltung

Die Kosten für den Kellerbau bei einem Einfamilienhaus bzw. einem Fertighaus sind von verschiedenen Faktoren abhängig, weshalb es keinen Pauschalpreis beim Keller bauen gibt.

Um die Preise der verschiedenen Anbieter vergleichen zu können, sollten Bauherren sich verschiedene Angebote einholen.

In der Regel müssen Bauherren für einen Keller mit folgenden Kosten rechnen:

Gemauerter Hochkeller, der zwischen 50 und 80 cm aus dem Erdreich ragt und nicht im Grundwasser liegt, kostet im Schnitt 51.000 Euro. Ist der Grundwasserspiegel zu hoch und liegt der Keller im Wasser, dann ist mit deutlichen Mehrkosten zu rechnen.

Der Betonkeller im Grundwasser – also mit einer weißen Wanne – kostet im Schnitt 67.000 Euro.

Bei einem Fertigkeller können keine exakten Kosten genannt werden. Bauherren sollten mit rund 300 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Das folgende Kostenbeispiel soll einen ersten Eindruck vermitteln: Einfamilienhaus mit einem Fertigkeller der Größe 80 m²

  • Erdarbeiten: ca. 11.000 Euro

  • Beton- und Maurerarbeiten: ca. 44.200 Euro

  • Estrich: ca. 3.000 Euro

  • 6 Fenster mit entsprechenden Lichtschächten: ca. 6.000 Euro

  • Eventuelle eine Drainage: ca. 1.000 Euro

  • Gesamtkosten für den Fertigkeller: 65.200 Euro

Die nachfolgenden Kostenfaktoren können zu unterschiedlichen Preisen für einen Keller führen.

  • Kellergröße in Quadratmetern

  • Bauart des Kellers – Fertigkeller, Massivkeller bzw. weiße oder schwarze Wanne

  • Ausstattung wie zum Beispiel: Außentreppe, Fenster, Türen, Lichtschächte usw.

  • Bodenbeschaffenheit auf dem Baugrundstück bestimmt die Kosten für den Erdaushub

  • Grundwasserspiegel auf dem Grundstück

Durch Eigenleistung lassen sich die Kosten für den Keller deutlich reduzieren. Experten sprechen in einem solchen Fall von einem Ausbaukeller, der für eine Ersparnis von rund 10 % sorgt. Bauherren müssen sich hierbei um die Isolierung der Außenwände und um die Kellertreppe kümmern. Gespart wird hier an den Arbeitskosten, denn die Materialkosten bleiben gleich. Allerdings sollten Fachkenntnisse sowie entsprechend Zeit vorhanden sein, um den Hausbau nicht unnötig in Gefahr zu bringen oder in die Länge zu ziehen. Kommt es bei den Eigenleistungen zu Fehlern bei der Ausführung, dann lehnen Bauunternehmen jegliche Haftung ab, die mit dem Kellerbau zu tun hat.

Bei kleinem Budget kann die Baufamilie auch bei der Ausstattung des Kellers sparen. Je mehr Fenster, Türen und Lichtschächte eingebaut werden, umso teurer wird der Keller. Auf keinen Fall darf bei der Isolierung rund um den Kellerbau gespart werden, da eine gute thermische Isolierung auf der einen Seite die Bausubstanz schützt und auf der anderen Seite hilft Energiekosten einzusparen. Durch Fördermittel, die von der KfW-Bank zur Verfügung gestellt werden, lässt sich die energiesparende Bauweise beim Keller durchführen und Baukosten sparen.

Fazit - Ihr Fahrplan zum Traumkeller

Der Ratgeber kann durchaus als Fahrplan zum Kellerbau angesehen werden. Im ersten Schritt muss die Bodenbeschaffenheit durch ein Bodengutachten festgestellt werden. So kann die Baufamilie bereits im Vorfeld feststellen, was eventuell an Mehrkosten auf sie zukommt. Um einen besseren Überblick zu bekommen, bietet sich das Erstellen eines Kosten-Nutzen-Vergleichs an.

Bei einem Hanggrundstück stellt sich für die Baufamilie kaum die Frage nach einem Keller oder doch lieber den Verzicht. Grund hierfür ist, dass eine Bodenplatte deutlich teurer wird als der Kellerbau.

Sicherlich kann niemand pauschale Preise beim Keller bauen nennen, denn die Preisgestaltung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Gesamtkosten setzen sich aus der Größe des Kellergeschosses sowie der Lage und der Ausstattung zusammen. Auch wenn zu Anfang deutliche Mehrkosten im Raum stehen, sollte nicht vorzeitig gegen den Kellerbau entschieden werden, denn zum einen amortisieren sich die Kosten im Laufe der Jahre und zum anderen sorgt das Untergeschoss für eine Wertsteigerung der Immobilie. Das Haus lässt sich später einfacher oder aber zu einem höheren Preis verkaufen. Durch einen gut geplanten Keller lässt sich der Wohnraum im Haus erweitern. Kommen beim Bau umweltfreundliche Materialien zum Einsatz und werden umweltfreundliche Lösungen bei den Energiesystemen gewählt, dann wird das Untergeschoss zu einem ökologisch wertvollen Raum im Haus.

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