Südwest Keller

Bodenplatte Abdichtung

Die Bodenplatte gibt dem Haus nicht nur Stabilität, sondern sie soll im Idealfall das Mauerwerk vor Feuchtigkeit aus dem Erdreich schützen. Aus diesem Grund sorgt eine kapillarbrechende Schicht für die Abdichtung der Bodenplatte. Der folgende Artikel befasst sich mit dem Abdichten der Bodenplatte und erklärt die verschiedenen Techniken.

Inhaltsverzeichnis

Bodenplatte Abdichtung im Detail

Damit die Bodenplatte vor Feuchtigkeit geschützt ist, muss eine kapillarbrechende Schicht darunter verlegt werden. Was genau darunter zu verstehen ist, möchten wir im Folgenden erläutern.

Was umfasst die Abdichtung einer Bodenplatte?

Selbst bei Bodenplatten, die aus einem armierten WU-Beton gegossen wurden, müssen gegen die kapillar aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden geschützt werden. Um das Gebäude vor Schäden am Material zu bewahren, wird daher unter dem Fundament eine extra Trennschicht eingebracht, welche auch als kapillarbrechende Schicht bezeichnet wird. Die Erforderlichkeit einer solchen Lage wird in Deutschland gemäß DIN 18533 geregelt. Nur wenn eine Bodenplatte nach DIN 18195 als weiße oder schwarze Wanne errichtet wird, kann unter Umständen auf die Trennschicht verzichtet werden, da diese zusätzlich als Dränung für das Fundament gedacht ist. Die Trennschicht besteht gemäß der erwähnten DIN aus Kies und Schotter.

Für das Abdichten der Bodenplatte sind verschiedene Schichten nötig:

  • Kapillarbrechende Schicht

  • Drainage

  • Abdichtung der Ober- und Unterseite der Bodenplatte

  • Wärmedämmende Schichten unter- und oberhalb der Sohlplatte

Nur wenn alle Schichten sorgfältig ausgeführt werden, schützt die Bodenplatte das Gebäude sowohl vor Feuchtigkeit als auch vor Kälte.

Wichtige Funktionen und Ziele der Abdichtung

Das sorgfältige Abdichten der Bodenplatte ist nötig, um feuchte Wände sowohl in Kellerräumen als auch im Haus zu vermeiden. Ist erst einmal Bodenfeuchtigkeit in den Keller eingedrungen, kann nur mit großem Aufwand gegen gewirkt werden.

Was ist eine kapillarbrechende Schicht?

Bei der kapillarbrechenden Schicht, die in Fachkreisen auch als Rollierung bezeichnet wird, handelt es sich um eine Lage aus Schotter unter der Bodenplatte. Diese Schicht soll verhindern, dass es zu einer kapillaren Weiterleitung von Grundwasser oder Erdfeuchte kommt.

Wie verhindert sie das Aufsteigen von Feuchtigkeit?

Da Feuchtigkeit auch entgegen der Schwerkraft nach oben aufsteigen kann, was im Laufe der Jahre zu Feuchtigkeitsschäden an den Kellerwänden führt, wird eine kapillarbrechende Schicht, die auch als Horizontalsperre bekannt ist, unter der Bodenplatte verlegt. Diese Schicht kann das Weiterleiten von Feuchtigkeit im Mauerwerk verhindern. Damit das Aufsteigen von Feuchtigkeit garantiert verhindert werden kann, muss die kapillarbrechende Schicht eine bestimmte Dicke aufweisen und entsprechend tief verbaut werden. Ebenso wichtig, um das Aufsteigen von Feuchtigkeit zu verhindern, ist das richtige Material. Dies bedeutet, der Kies muss eine bestimmte Körnung aufweisen und darf nicht verschmutzt sein.

Arten von Abdichtungsmaterialien

Zum Abdichten der Bodenplatte können verschiedene Materialien gewählt werden. Welche zum Einsatz kommen, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, dem Budget sowie der Spezialisierung des Bauunternehmens ab.

Verschiedene Materialien und Methoden zur Abdichtung

Üblicherweise kommt beim Neubau eine Kies- oder Schotterschicht zum Einsatz. Dafür wird nicht-bindiger Grob-Kies mit einer Körnung von 16/32 mm verwendet.

Alternativ kann die Trennschicht auch aus verschiedenen Gesteinsmischungen bestehen. Allerdings müssen diese sich leicht verdichten lassen und zudem frostunempfindlich sein. Die Körnung sollte hier 0/45 mm betragen. Sehr gut geeignet ist hierbei Recyclingschotter.

Wird die Gründungssohle nachträglich abgedichtet, kann zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten für die kapillarbrechende Schicht gewählt werden. Wir haben uns die verschiedenen Methoden näher angeschaut.

Vor- und Nachteile verschiedener Abdichtungsoptionen

Für eine dauerhafte Kellerabdichtung kommt die sogenannte Schleierinjektion zum Einsatz. Die Ausführung und der Aufwand sind entsprechend groß, sodass nur Fachfirmen sich an ein solches Projekt wagen sollten. Die Methode ist auch dementsprechend teuer.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Dichtschlämme. Sofern die Vorgaben des Herstellers beachtet werden, kann die Dichtschlämme auch von einem versierten Heimwerker aufgetragen werden.

Bei der dritten Methode wird die Bodenplatte mit Dichtungsbahnen abgedichtet. Versierte Heimwerker können diese Arbeit in Eigenregie ausführen, sofern sorgfältig gearbeitet wird. Wesentlicher Vorteil dieser Methode ist, dass das Haus zusätzlich von einer hohen Belastung durch Radon abgeschirmt wird.

Vergleich der Kosten für verschiedene Abdichtungsmaterialien

Die Kosten für die nachträgliche Kellerabdichtung können nicht pauschal beziffert werden, da sie von verschiedenen Faktoren abhängig sind.

Für die Kellerabdichtung von außen mit einer Bitumen-Dickbeschichtung muss mit Kosten von rund 450 Euro pro laufendem Meter gerechnet werden. Erfolgt die Abdichtung von innen, dann belaufen sich die Kosten auf ca. 80 € pro Quadratmeter. Beim Verlegen von feuchte regulierenden Dichtbahnen ist mit Materialkosten von rund 10 € pro Quadratmeter zu rechnen.

Schritte und Techniken bei der Durchführung der Abdichtung

Bei der Schleierinjektion wird die Unterseite der Bodenplatte von oben abgedichtet. Dazu muss die Bodenplatte mit Löchern versehen werden, durch die die Dichtmasse in das Erdreich unter die Platte gepresst wird. Als Material, welches wasserundurchlässig ist, kann wahlweise ein Acrylat oder eine Zementsuspension zum Einsatz kommen. Die meisten Unternehmen bieten das dreistufige Verfahren an. Dabei wird abwechselnd ein wasserstoppender und ein expandierender Schaum unter die Platte gepresst. Zum Ende wird ein spezielles Injektionsharz unter die Platte gepresst, damit alle offenen Poren und Hohlräume verschlossen werden.

Die Dichtschlämme wird ebenfalls nachträglich aufgebracht. Es handelt sich bei der Dichtschlämme um eine Mischung aus verschiedenen Mineralien, Zement und diversen Zusätzen. Von der Optik her gleicht es Mörtel, ist aber deutlich dünnflüssiger, sodass es auch mit einem Pinsel aufgetragen werden kann.

Die einfachste Methode ist das Verlegen von Dichtungsbahnen. In der Regel handelt es sich um eine Bitumenbasis aus Kunststoffen oder Elastomer. Es sollten zwingend selbstklebende Bahnen verwendet werden und beim Verlegen ist darauf zu achten, dass alle Bahnen gut miteinander verbunden sind. Auch bei den selbstklebenden Bahnen sollte ein Heißluftföhn zum Einsatz kommen.

Wie wird die Qualität der Abdichtung überwacht und geprüft?

Das Abdichten von Bodenplatten ist exakt geregelt und unter den speziellen DIN-Normen nachzulesen. Zu den wichtigsten Richtlinien zählt die DIN Norm 18533 – korrektes Abdichten von erdberührten Bauteilen. Im Rahmen der DIN sind vier Werte sehr wichtig:

  • Raumnutzungsklasse

  • Wassereinwirkungsklasse

  • Rissklasse und Rissüberbrückungsklasse

  • Zuverlässigkeitsanforderung

Fazit zur Bodenplatte Abdichtung

Das Abdichten der Bodenplatte ist sehr wichtig, denn nur so kann verhindert werden, dass Wasser und Kälte in das Haus ziehen. Des Weiteren kann durch das Abdichten verhindert werden, dass die Bausubstanz des Hauses Schaden nimmt und letztendlich eine Gefahr für die Gesundheit der Bewohner aufgrund der Bildung von Schimmel darstellt.

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