Südwest Keller

Bodenplatte Aufbau

Die Bodenplatte, welche oft auch als Fundamentplatte bezeichnet wird, stellt das solide Fundament bei jedem Hausbau dar. Das ist auch der Grund, warum nicht nur die Statik perfekt sein muss, sondern der komplette Aufbau der Bodenplatte muss den höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Bauherren, die sich gegen einen Keller entscheiden, kommen um die Bodenplatte nicht herum. Sehr oft entscheiden sich Baufamilien ganz bewusst für die Bodenplatte, da diese günstiger als ein Keller ist. Mit dem folgenden Artikel möchten wir aufzeigen, warum die Bodenplatte so wichtig ist, welche Materialien zum Einsatz kommen und wie der Aufbau einer Bodenplatte aussieht.

Inhaltsverzeichnis

Bodenplatte als Grundlage für den Hausbau

Wenn erst einmal klar wird, welche Aufgabe Bodenplatten übernehmen, erklärt sich mehr oder weniger von selbst, wie wichtig der richtige Aufbau der Bodenplatte ist und warum Bauherren bei der Wahl der Baufirma nicht nur auf den Preis achten sollten. Qualität ist beim Aufbau einer Bodenplatte das A und O.  

Welche Rolle spielt die Bodenplatte im gesamten Hausbau-Prozess?

Damit es im Laufe der Jahre nicht zur Bildung von Rissen im Gebäude an den Wänden oder Decken kommt, muss die Bodenplatte die Bodenverformungen des Erdreichs ausgleichen können. Gleichzeitig wird durch die Bodenplatte das Eigengewicht des Gebäudes abgefangen und in der Folge gleichmäßig im Boden verteilt. Aus diesem Grund sind alle Bodenplatten immer nach dem gleichen Schema aufgebaut.

  • Gründung

  • Entwässerung inklusive dem Verlegen der Entwässerungsleitungen

  • Einbringen von Abstandshaltern in die Bodenplatte

  • Einschalung des Bodens

  • Verlegen der Bewehrung

  • Bodenplatte wird betoniert

Um die Rolle der Bodenplatte beim Hausbau zu verstehen, muss klar sein, welche Funktionen eine Bodenplatte zu erfüllen hat. Dazu gehören:

  • Die Bodenplatte dient als waagerechter Untergrund und bildet so das Fundament für das Gebäude bzw. den Übergang bei anderen Hausteilen.

  • Sämtliche Lasten und Gewichte müssen von der Bodenplatte abgefangen werden

  • Das Gebäude bekommt durch die Bodenplatte seine garantierte Standsicherheit

Warum ist die Wahl des richtigen Bodenplatten-Aufbaus entscheidend?

Da die Fundamentplatte das komplette Gewicht eines Gebäudes ohne Keller tragen muss und dabei permanent den verschiedenen Umwelteinflüssen wie Sonne, Wind, Regen und Schnee ausgesetzt ist, ist klar, dass es sich beim Aufbau um eine verantwortungsvolle Aufgabe handelt. Das ausführende Unternehmen sollte über entsprechendes Fachwissen verfügen. Schon beim kleinsten Fehler bei der Bodenplatte ist die komplette Statik des Gebäudes betroffen. Ist die Bodenplatte erst einmal betoniert, lassen sich Nachbesserungen nur noch schwer bis gar nicht vornehmen.

Wer bei der Berechnung für die Bodenplatte auf Nummer sicher gehen will, der sollte im Vorfeld ein Bodengutachten in Auftrag geben und mit einem Statiker zusammenarbeiten. Dieser kann anhand seiner Erfahrung und den Daten aus dem Bodengutachten den optimalen Aufbau der essentiell wichtigen Bodenplatte berechnen. Ebenso wichtig beim Aufbau der Bodenplatte ist das Anbringen einer sogenannten Sauberkeitsschicht. Diese sollte mindestens 5 cm dick sein. Die Sauberkeitsschicht besteht üblicherweise aus Kies oder Magerbeton und soll verhindern, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Einen zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit bieten diffusionsdichte Folien. Wird das Haus ohne Keller gebaut, dann muss die Bodenplatte über eine Wärmedämmung verfügen, die sowohl über als auch unter der Fundamentplatte angebracht werden kann.

Planung und Vorbereitung

Sowohl die Planung als auch die Vorbereitung für den Bodenplatten-Aufbau erfordern ein gewisses Maß an Wissen, weshalb Baufamilien sich hier nur an ein Unternehmen mit Erfahrung wenden sollen.

Welche Schritte sind bei der Planung des Bodenplatten-Aufbaus zu beachten?

Bereits die Planung für die Bodenplatte sollte von einem Fachmann bzw. einem Statiker erfolgen. Dank seiner Erfahrung und den Daten, die aus dem Bodengutachten stammen, kann er nicht nur die Stärke der Bodenplatte bestimmen, sondern auch die Tiefe. Erst wenn der Fundamentplan vom Statiker freigegeben wurde, kann die Fläche für die Bodenplatte auf dem Grundstück abgesteckt werden. Dies geschieht in der Regel mithilfe eines Schnurgerüstes.

Bei der Planung für die Bodenplatte wird auch festgelegt, welche Gründung zum Einsatz kommt. Zum einen gibt es die Tiefgründung, bei der die Lasten über Pfeiler aus dem Stahlbeton in das Erdreich abgeleitet werden und zum anderen die Flachgründung. Bei letzterem gibt es unterschiedliche Fundamentarten:

  • Einzelfundament – wird bei punktartigen Belastungen wie zum Beispiel den Stützen für einen Balkon gewählt.

  • Streifenfundament – Das einfache und kostengünstige Fundament leitet die Lasten linienförmig in das Erdreich ab.

Ob sich die Bodenplatte für das Bauvorhaben eignet, wird üblicherweise vom Statiker oder auch Baufachmann bestimmt. Dazu müssen bestimmte Nachweise erbracht werden.

  • Sichere Lage der Bodenplatte – Bei Hanglagen darf es zu keinem Abrutschen des Erdreichs kommen.

  • Korrekte Lastabtragung – Um auf eine Tiefgründung zu verzichten, muss bestätigt werden, dass die Lasten des Hauses ausreichend in den Boden abgetragen werden.

  • Bodengutachten – Belegt, dass sich keine sogenannte Frostlinse unter der Bodenplatte bilden kann.

  • Bemessungswasserstand – Damit kann ausgeschlossen werden, dass das Fundament unterspült wird.

Wie werden Bodenbeschaffenheit, Lasten und andere Faktoren berücksichtigt?

Nach dem Abstecken der Fläche erfolgt der Erdaushub auf das Niveau der Bodenplatte. Die klimatischen Bedingungen in der Region bestimmen die Tiefe der Baugrube und somit auch die endgültigen Kosten. In milden Regionen, was überwiegend in Deutschland der Fall ist, beträgt die Mindesttiefe 80 cm. Eine Mindesttiefe von 150 cm wird nötig in Regionen mit sehr rauen und kalten Wintern wie zum Beispiel in den Mittelgebirgslagen.

In jedem Fall wird unter der Platte eine Schicht aus Schotter oder Kies verteilt, um so das aufsteigende Grundwasser zurückzuhalten. Die Kiesschicht sollte mindestens 15 cm hoch sein. Ist der Boden sehr nass, dann müssen zusätzliche Drainagen verlegt werden, damit das Wasser dauerhaft abgeleitet werden kann.

Welche Materialien werden typischerweise für Bodenplatten verwendet?

Die verschiedensten Materialien sind für den Bodenplatten-Aufbau nötig. Im Einzelnen sind das:

  • Als Trennlage zwischen Untergrund und Fundamentplatte kommen Kies, Schotter oder Magerbeton zum Einsatz.

  • Verschiedene Dämmmaterialien und Folien

  • Bewehrung aus Platten und Profilen

  • Abstandhalter und Material für die Schalung

  • Flüssigbeton zum Gießen der Bodenplatte und für die Frostschürze

Schichtaufbau der Bodenplatte

Verschiedene Schichten bilden die fertige Bodenplatte. Im Folgenden möchten wir die wichtigsten Schichten näher betrachten und erläutern.

Dämmung und Isolierung

Nachdem eine Schicht aus Schotter oder Kies aufgebracht wurde, folgt die Sauberkeitsschicht, die von Experten auch als Rollierung bezeichnet wird. Je nach verwendetem Material hat die Schicht eine Stärke von 5 bis 15 cm. Üblicherweise kommt Magerbeton (Mischung aus Kies und Zement) zum Einsatz, der auch als Unterbeton bezeichnet wird. In dieser Schicht werden Leerrohre für sämtliche Anschlüsse im Haus verlegt. Bei einem extrem feuchten Boden ist es ratsam, dass zusätzliche Bodendrainagen erstellt werden, die für eine zuverlässige Entwässerung sorgen.

Es folgt die Dämmung, die eine wichtige Rolle spielt, denn nur so können unnötige Wärmeverluste vermieden werden. Die Bewohner können so langfristig von niedrigen Energiekosten profitieren. In der Regel kommen für die Dämmung Dämmmatten zum Einsatz. Die gewählten Polysterol- oder XPS-Platten können dem hohen Druck standhalten. Damit eine optimale Dämmung sichergestellt ist, muss eine Stärke von 30 cm erreicht werden. Daher ist es nötig, dass die Platten zweilagig verlegt werden. Alternativ zu den Polystyrol-Platten kann auch Schaumglasschotter zum Einsatz kommen, der sehr gute Wärmedämmwerte hat. In jedem Fall sollte die Schicht aus Schaumglasschotter 60 cm dick sein. Als Abschluss folgt eine doppellagige und diffusionsdichte Polyethylen-Folie. Wird die Folie aufgrund von Rohren unterbrochen, muss, um die Dichtigkeit sicherzustellen, ein Gewebe-Klebeband verwendet werden.

Bewehrung und Armierung

Nach der Feuchtigkeitssperre geht es an die Bewehrung. Es handelt sich dabei um Stahlmatten, Stäbe und entsprechende Bügel, welche für eine bessere Stabilität der Bodenplatte sorgen. Die Bewehrung mit der Armierung wird mit Stahlbeton aufgefüllt, sodass ein Verbundwerkstoff entsteht. Stahlbeton hat nicht nur eine hohe Stabilität, sondern besitzt auch die nötige Tragkraft. Die so entstandene Stahlbeton-Platte kann die Normalkräfte wie Druck und Zug, Schubkräfte, Biegekräfte und Torsionskräfte aufnehmen und entsprechend weiterleiten. Wie viel Stahl in den Beton eingelassen werden muss, lässt sich der DIN Norm 1045-1 entnehmen. Um zu verhindern, dass der Stahl im Laufe der Jahre rostet, wird er mit einer Betondecke übergossen. Diese dient gleichzeitig auch als Brandschutz. Nicht vergessen werden darf bei diesem Arbeitsschritt der Einbau des sogenannten Fundamenterder. Er ist Teil des elektrischen Schutzsystems und leitet Blitzschläge in das Erdreich ab. Nachlesen lässt sich dies in der DIN 18014:2014-3. Darin wird festgelegt, dass Fundamenterder bis zu 80 cm unter dem Haus verlegt und zusätzlich in V4A-Material eingebaut sowie ringförmig um das ganze Haus gelegt werden müssen.

Schalung und Betonierung

Der nächste Schritt beim Bodenplatten Aufbau ist eine Schalung aus Holz, die das Gießen der Bodenplatte erleichtert. Die Schalung ist vergleichbar mit einer Art Rahmen. Der einfließende Beton kann die Schalung nach außen drücken, weshalb beim Aufbau darauf zu achten ist, dass die Schalung mit ausreichend Holzpflöcken gestützt wird, damit sie nicht verrutschen kann. Vor der endgültigen Fertigstellung sollte daher immer mit einer Wasserwaage die richtige Lage überprüft werden. Es ist sinnvoll, dass die Schalung an den Ecken verschraubt wird.

Sobald diese Arbeiten erledigt sind, kann das Betonieren der Platte beginnen. In Fachkreisen wird vom Gießen der Bodenplatte gesprochen. Mithilfe einer speziellen Pumpe wird der flüssige Beton auf die Fläche gebracht und anschließend verdichtet und geglättet. In der Regel wird Beton der Güteklasse C20/25 verwendet. Entsprechend der Witterung muss die Bodenplatte ein paar Wochen aushärten. Baufirmen kalkulieren hierbei mit 28 Tagen. Der Hausbau kann erst beginnen, wenn die Mindestdruckfähigkeit erreicht ist.

Qualitätskontrolle und Inspektion

Im Rahmen einer entsprechenden Qualität ist es wichtig, dass die Bodenplatte langsam und gleichmäßig trocknet. Aus diesem Grund muss die Oberfläche in vielen Fällen bewässert werden. Gerade im Sommer muss die Bodenplatte entweder kontinuierlich geflutet oder mit einer wasserspeichernden Abdeckung versehen werden. Damit sich die Rissbildung bei warmen Temperaturen nicht verstärkt, darf die Fundamentplatte auf keinen Fall nur ab und zu mit Wasser bespritzt werden.

Die Bauarbeiter werden den Zustand der Bodenplatte regelmäßig überprüfen und erst wenn diese ausreichend ausgehärtet ist, kann die Schalung entfernt werden.

Fazit zum Bodenplatte Aufbau

Bauherren, die sich gegen den Keller für ihr Haus entscheiden kommen um den Bau von entsprechenden Bodenplatten nicht herum.  Der Grund hierfür ist schnell erklärt, denn jedes Haus benötigt ein stabiles Fundament, damit die Standsicherheit gewährleistet werden kann. Daher sollten Baufamilien beim Bodenplattenanbieter auch nicht nur auf die Kosten schauen, sondern viel mehr auf die Erfahrung des Unternehmens sowie die Qualität und Ausführung der Arbeit achten.

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