Südwest Keller

Keller nachträglich bauen

Hat das eigene Haus keinen Keller, fragen viele Hausbesitzer sich, ob es möglich ist, nachträglich einen Keller zu bauen. Vielfach ist das möglich, jedoch mit hohen Kosten und auch mit Risiken verbunden. Angehende Bauherren sollten aus diesem Grund die Kosten und den Nutzen sorgfältig abwägen, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist ein nachträglicher Kellerbau sinnvoll?

Bevor diese Frage beantwortet werden kann, sollten Hausbesitzer sich die Frage stellen, warum nicht von Anfang an ein Keller unter das Haus gebaut wurde. Eventuell gab es gute Gründe, sich gegen einen Keller zu entscheiden. Liegt das Haus in der Nähe eines Flusses oder sprach ein zu hoher Grundwasserspiegel gegen das Bauvorhaben? Bei diesen Gründen wird sich im Laufe der Jahre nur wenig geändert haben. War allerdings ein fehlendes Budget der Grund, ist es durchaus möglich, nachträglich eine Unterkellerung zu bauen – vorausgesetzt das Bodengutachten spricht nicht dagegen.

Hausbesitzer, die sich durch den nachträglich gebauten Keller mehr Platz versprechen, können ihren Wunsch durchaus in die Tat umsetzen. Eventuell ist es möglich, die hohen Kosten für die Unterkellerung durch Mieteinnahmen für eine Einliegerwohnung teilweise zu relativieren.

Die Vorteile eines gut geplanten nachträglichen Kellers

Soll ein Haus nachträglich unterkellert werden, ist eine Unterfangung, ein komplexes Bauvorhaben, nötig. Dabei wird das komplette Haus mit dem Keller abgesenkt. Die Kosten für eine Unterfangung sind sehr unterschiedlich und von den Gegebenheiten auf dem Grundstück abhängig. Für die anfallenden Baukosten spielt die Länge der Unterfangung eine wichtige Rolle.

Eine Unterfangung bzw. die nachträgliche Unterkellerung hat einige Vorteile.

  • Sorgt für zusätzlichen Platz bzw. Wohnraum im Haus

  • Ist nahezu auf jedem Untergrund möglich

  • Unterfangungen dienen später als definierte Kellerwände

Machbarkeitsprüfung

Bevor mit der nachträglichen Unterkellerung begonnen werden kann, muss ein Statiker prüfen, ob der neu errichtete Keller die Stabilität des Hauses gefährdet. Kommt es zu keinen Problemen in Bezug auf die Stabilität, steht der nachträglichen Unterkellerung nichts im Wege, sofern das Bodengutachten bzw. die Bodenbeschaffenheit nicht dagegen spricht.

Aufgrund von felsigem Untergrund an einem Hang oder einem zu hohen Grundwasserspiegel durch die Nähe zu einem Fluss kann es dennoch zu Problemen bei der nachträglichen Unterkellerung kommen. Rein statisch gesehen spricht nichts gegen einen nachträglich gebauten Keller. Selbst Wasser oder ein ungünstiger Boden stellen in der heutigen Zeit und mit den heutigen Möglichkeiten nur in den seltensten Fällen ein Problem dar.

Wie funktioniert ein nachträglicher Kellerbau?

Bei der bereits erwähnten Unterfangung, die beim Keller nachträglich bauen nötig wird, wird im ersten Schritt eine Ausschachtung bis zur Bodenaushubgrenze gemäß DIN 4123 ausgeführt. Diese Ausschachtung muss mindestens 50 cm oberhalb des Fundaments der Gebäude liegen. Im Anschluss daran werden abschnittsweise Gräben, die nicht breiter als 1,25 m sein dürfen, bis in die gewünschte Tiefe gegraben. Es muss sofort eine Unterfangungswand hergestellt werden. Erst danach darf der nächste Abschnitt in gleicher Weise freigelegt werden.

Werden mehrere Abschnitte zeitgleich hergestellt, dann muss zwischen den einzelnen Abschnitten immer die 3-fache Abschnittsbreite eingehalten werden. Sobald die Unterfangung fertiggestellt ist, kann die Erde aus der Baugrube gemäß Planung in der gewünschten Tiefe ausgehoben werden. Dabei ist es wichtig, dass die Unterfangung mindestens 50 cm tiefer ist als der neue Aushub der Baugrube. Dies setzt eine gründliche Planung voraus.

Herausforderungen beim nachträglichen Kellerbau

Wesentliche Voraussetzung für die nachträgliche Unterkellerung ist das Tragwerk des Hauses. Sollten Bauherren sich für einen nachträglichen Keller unter ihrem Haus entscheiden, müssen sie einen spezialisierten Tragwerksplaner beauftragen. Dieser nimmt entsprechende statische Berechnungen am Tragwerk vor und prüft die baulichen Gegebenheiten.

Zu den möglichen Herausforderungen beim nachträglichen Keller zählt neben dem Grundwasserspiegel auch die Bodenbeschaffenheit.

Vielfach ist Grundwasser schon in geringen Bodentiefen zu finden, was für eine große Herausforderung bei der Kellerkonstruktion sorgt. Wichtig hierbei ist die sorgfältige Abdichtung des Untergeschosses, damit Schäden durch eindringende Feuchtigkeit verhindert werden können.

Eine weitere wichtige Herausforderung für den zukünftigen Bauherren bei der nachträglichen Unterkellerung eines Hauses ist, eine entsprechende Kellerbaufirma zu finden, die bereit ist, den Auftrag nachträgliche Unterkellerung anzunehmen.

Preisgestaltung für den nachträglichen Kellerbau

Die nachträgliche Unterkellerung ist mit immensen Kosten verbunden. Pauschal kann hier jedoch kein Preis genannt werden, denn bedingt durch örtliche Gegebenheiten kann es auch zu deutlichen Mehrkosten kommen.

Beim Neubau liegen die Kosten für eine Unterkellerung bei 20.000 bis 40.000 Euro. Die nachträgliche Unterkellerung wird diese Kosten deutlich übersteigen, sodass Hausbesitzer die Kosten mit dem Nutzen genau abwägen müssen. Selbst wenn die Kostenfrage keine Rolle spielt, kann es immer noch sein, dass Bauunternehmen den Auftrag – Haus nachträglich unterkellern – schlichtweg ablehnen, weil die Risiken zu hoch sind.

Nicht selten übersteigen die Gesamtkosten für ein Haus nachträglich unterkellern zu wollen den Preis für einen Abriss des Gebäudes inklusive einem kompletten Neubau mit Keller.

Die nachträgliche Unterkellerung ist mit immensen Kosten verbunden. Pauschal kann hier jedoch kein Preis genannt werden, denn bedingt durch örtliche Gegebenheiten kann es auch zu deutlichen Mehrkosten kommen.

Beim Neubau liegen die Kosten für eine Unterkellerung bei 20.000 bis 40.000 Euro. Die nachträgliche Unterkellerung wird diese Kosten deutlich übersteigen, sodass Hausbesitzer die Kosten mit dem Nutzen genau abwägen müssen. Selbst wenn die Kostenfrage keine Rolle spielt, kann es immer noch sein, dass Bauunternehmen den Auftrag – Haus nachträglich unterkellern – schlichtweg ablehnen, weil die Risiken zu hoch sind.

Nicht selten übersteigen die Gesamtkosten für ein Haus nachträglich unterkellern zu wollen den Preis für einen Abriss des Gebäudes inklusive einem kompletten Neubau mit Keller.

Sicherheit und Risikominimierung

Nicht nur die Kosten für die nachträgliche Unterkellerung sind immens, sondern auch die daraus resultierenden Risiken. Gemeint ist hiermit unter anderem die Gefahr in Bezug auf die Statik des betroffenen Hauses sowie der Gebäude in unmittelbarer Nähe. Auch wenn ein Statiker das Vorhaben nachträgliche Unterkellerung abgesegnet hat, ist ein gewisses Restrisiko nicht zu leugnen, denn es kann immer wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen in Bezug auf die Statik kommen.

Wird unbedingt ein Keller gewünscht, sollten Hausbesitzer sich Gedanken um die nachfolgenden Alternativen machen.

  • Anbau – Die wohl beste Alternative zum nachträglichen Keller ist ein Anbau an das Haus, sofern ausreichend bebaubare Grundstücksfläche vorhanden ist.

  • Keller unter dem Garten – Ist der Garten ausreichend groß, kann er durchaus zum Bau eines Kellers genutzt werden. Dafür muss beim Bauamt eine entsprechende Baugenehmigung eingeholt werden. Liegt die Baugenehmigung vor, kann der Bau des Kellers unterhalb des Gartens beginnen, ohne dass dabei die Statik des Hauses gefährdet wird oder der Kellerbau in einem finanziellen Desaster endet.

Fazit

Ob es möglich ist, das Gebäude nachträglich zu unterkellern, ist von einer Reihe von Faktoren abhängig. Zum einen müssen Bauherren überlegen, ob es Sinn macht, in Anbetracht der Kosten und der daraus resultierenden Risiken das Unterfangen überhaupt in Angriff zu nehmen. Eventuell sind unkonventionelle Alternativen die bessere Lösung. Die Rede ist hier von einer Unterkellerung des Gartens, wobei jedoch die Vor- und Nachteile ebenfalls gut gegeneinander abgewogen werden müssen.

Bei Altbauten ist eine Unterkellerung grundsätzlich nicht erlaubt. Somit macht es wenig Sinn, sich beim Bauamt in. Bezug auf das Unterfangen nachträglicher Kellerausbau zu informieren. Die Erfahrung zeigt hier, dass ein nachträglicher Kellerausbau aus vielerlei Gründen abgelehnt wird.

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