Südwest Keller

Sauna Keller

Die Sauna ist für viele Menschen ein Ort der Entspannung. Warum sollten erst weite Strecken zurückgelegt werden, wenn es möglich ist, im eigenen Keller eine Sauna einzurichten? Mit einer Sauna im Keller hat jeder die Möglichkeit, sich seine verdiente Auszeit und Entspannung in das eigene Zuhause zu holen. Dabei müssen allerdings ein paar wichtige Punkte beachtet werden, auf die wir in diesem Ratgeber näher eingehen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Architektonische Überlegungen für ein entspanntes Ambiente

Grundsätzlich kann die Sauna in jedem Raum im Haus eingerichtet werden. Für eine Sauna im Keller sollte ein Platz von mindestens 15 qm zur Verfügung stehen. Ebenfalls wichtig sind Wasser und Strom sowie eventuell ein Gasanschluss, um den Ruheraum zu beheizen. Hier reicht unter Umständen auch eine Infrarotheizung.

Bauliche und technische Anforderungen

Der Betrieb der Sauna wird die Raumtemperatur deutlich erhöhen und damit auch zu einer erheblichen Veränderung des Raumklimas in anderen Kellerräumen führen. Hier gilt der physikalische Grundsatz, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft. Hausbesitzer haben somit mit zwei Problemen zu tun:

  • Feuchtigkeit

  • Schimmel

Wie bereits erwähnt, führt der Betrieb einer Sauna zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Sind die Kellerwände schlecht gedämmt, dann kondensiert die Feuchtigkeit an ihnen. Das entstehende Kondenswasser begünstigt die Bildung von Schimmel. Im schlimmsten Fall kann dies auch die Bausubstanz gefährden.

Das folgende Beispiel soll verdeutlichen, wie viel Wasser ein Kellerraum mit ca. 20 m³ binden kann:

  • Bei 10 Grad Celsius – ca. 190 Gramm Wasser

  • Bei 20 Grad Celsius – ca. 350 Gramm Wasser

  • Bei 25 Grad Celsius – ca. 460 Gramm Wasser

Damit die Heimsauna im Keller bedenkenlos betrieben werden kann, müssen Hausbesitzer neben einer entsprechenden Wärmedämmung auch an eine ausreichende Belüftung denken. Wird dagegen nichts unternommen, kommt es zu einer langsamen Durchfeuchtung der Putzoberflächen und in der Folge zu Schimmel- und Fäulnisbildung, Salzausblühungen sowie Putz-Abplatzungen.

Spezielle bauliche Voraussetzungen für eine sichere Installation

Beim Planen einer Sauna im Keller müssen die folgenden baulichen Voraussetzungen beachtet werden:

  • Fußboden muss glatt, ebenmäßig sowie rutsch- und wasserfest sein

  • Zu den Wänden muss ein Mindestabstand eingehalten werden. 5 Zentimeter bei Innenwänden und 10 Zentimeter bei Außenwänden

  • In unmittelbarer Nähe müssen Anschlüsse für Strom und Wasser sein

  • Eine ausreichende Be- und Entlüftung muss sichergestellt sein

  • Tür muss nach außen aufgehen, weshalb genügend Platz nötig ist

Des Weiteren sollten ein Entspannungsbereich sowie Duschen zum Abkühlen zwischen den Saunagängen in der Nähe sein.

Auswahl und Installation von Saunaöfen und Belüftungssystemen

Aber nicht nur die baulichen Voraussetzungen müssen für die eigene Sauna im Keller beachtet werden. Das Herzstück einer jeden Sauna ist der Saunaofen, für den bestimmte technische Voraussetzungen nötig sind. Je nach Modell Saunaofen wird ein Starkstromanschluss benötigt, der zwingend von einem Fachmann installiert werden muss. Nur für einige Mini-Saunen reicht die übliche 230-Volt-Steckdose.

Neben dem Stromanschluss ist auch die richtige Be- und Entlüftung wichtig. Zum einen dient dies dem richtigen Saunaklima und zum anderen verhindert es die Bildung von Schimmel. Pro Saunagang sollte die Luft sieben- bis achtmal komplett ausgetauscht werden. Nur so kann der richtige Wärmefluss und der Abzug von Kohlenmonoxid gewährleistet werden. Beliebt beim Saunieren ist eine natürliche Lüftung, welche sich durch Lüftungsschlitze in der Sauna realisieren lässt. Bei der Sauna im Keller ist das aber nicht immer möglich. Auch ein Fenster lässt sich nicht immer realisieren. Die Lösung ist die elektrische Be- und Entlüftung, wofür Belüftungsschlitze unter der Tür der Sauna vorhanden sein müssen. Je nach Leistung des Ofens kann ein extra Schlitz hinter dem Saunaofen geplant werden. Das Belüftungssystem muss von einem Fachmann installiert werden. Nur so ist sichergestellt, dass es sich zur richtigen Zeit automatisch öffnet und schließt. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu Zugluft bzw. zu einem Wärmestau.

Raumgestaltung und Atmosphäre einer Sauna im Keller

Nachdem die Wärmedämmung (Dampfsperre) und Belüftung für die Sauna im Keller geplant sind, können Hausbesitzer sich Gedanken und die Einrichtung und Gestaltung der Kellersauna machen. Dazu gehören nicht nur die Saunakabine, sondern auch der Ruheraum sowie der Nassraum zur Abkühlung nach den Saunagängen.

Auswahl passender Materialien und Farben

Das richtige Holz ist für die Saunakabine von größter Wichtigkeit. Das Holz muss daher sehr hart und fest sein. Aufgrund der klimatischen Herkunft eignen sich beim Holz sehr gut die Nordische Fichte oder die Kanadische Hemlocktanne. Im Inneren der Saunakabine sollte das Holz nur eine geringe Wärmeleitfähigkeit haben, da ansonsten die Sitzfläche zu heiß wird. Gut geeignet sind hier Holz von der Pappel sowie Abachi-, Espen- und Lindenholz.

Als Saunaofen eignet sich außer dem Holzofen auch der Elektroofen, der Gasofen oder ein Kombiofen. Entscheidend sind dabei die vorhandenen Anschlüsse.

Lichtgestaltung und weitere Gestaltungselemente für das Wohlbefinden

Für mehr Wohlbefinden im Ruheraum sorgen warme Wandfarben wie zum Beispiel in Rot- oder Orangetönen sowie Naturmaterialien wie Holz. Ebenfalls bieten sich Pflanzen, die mit wenig Licht auskommen, an. Mit Bildern lassen sich die düsteren Kellerräume in den meisten Fällen freundlicher gestalten.

Wichtig ist auch das richtige Licht. Auf jeden Fall sollte auf eine direkte und kalte Beleuchtung durch Neonröhren und einfache Glühbirnen verzichtet werden. Sehr beliebt sind Kerzen oder Warmlichtlampen mit einem integrierten Dimmer.

Der Fußboden sollte nach Möglichkeit einen harmonischen Kontrast zu den Wänden setzen. Dabei sollte der Fußboden aus einem pflegeleichten und wasserbeständigen Material bestehen. Fliesen haben sich vielfach bewährt, denn sie lassen sich leicht reinigen und vertragen Nässe sehr gut.

Der Nassraum muss kein vollständiges Badezimmer darstellen. Es reicht ein Schlauch oder ein Duschkopf, um sich abzuduschen. Bei ausreichend Platz in der Sauna im Keller kann auch ein Kühlbecken in Form eines Badefasses eingebaut werden. Dies muss jedoch gründlich gepflegt werden, was wiederum den Wasserverbrauch in die Höhe treibt.

Nach der Nutzung der Sauna benötigt der Körper nicht nur Abkühlung, sondern auch Sauerstoff. Aus diesem Grund bietet sich ein Zugang nach draußen an. Ist dies nicht möglich, reicht auch ein Fenster, das weit geöffnet werden kann.

Strategien für eine effiziente Belüftung und Luftzirkulation

Um eine effiziente Belüftung und eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten, ist es in einer Sauna ratsam, für eine doppelte Luftabsaugung zu sorgen. Diese sollte sowohl in der Decke als auch ca. 65 – 70 cm über dem Boden unter den Bänken installiert werden. Eine effiziente Belüftung in der Sauna sorgt für eine gute Luftzirkulation sowie für eine ausreichende Raumbelüftung nach dem Saunieren.

Normalerweise haben Kellerräume eine Temperatur von 8 bis 10 Grad Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit von 55 Prozent. Durch den Betrieb einer Sauna wird die Raumtemperatur sowie die Luftfeuchtigkeit im kompletten Keller ansteigen. Aus diesem Grund ist das ausreichende Be- und Entlüften wichtig. Nur so können Feuchtigkeitsschäden vermieden werden.

Alle Arbeiten rund um die Wärmedämmung und Belüftung sollten von einem Fachmann ausgeführt werden, da schon kleinste Fehler zu Schäden an der Bausubstanz führen können. Dabei genügt es nicht nur, die Sauna mit einer Wärmedämmung zu versehen. Der ganze Keller benötigt eine ausreichende Wärmedämmung und sollte mit einer lückenlosen Dampfsperre versehen werden.

Auswahl und Pflege von Saunamaterialien

Damit die Freude an der Sauna im Keller lange währt, ist es ratsam, die nötigen Saunamaterialien gezielt auszuwählen und diese in der Folge auch richtig zu pflegen. Wir möchten dazu einige Tipps geben, die es zu beachten gilt.

Richtige Wahl von Holzsorten und anderen Materialien

Für die Sauna im Keller ist es wichtig, die richtigen Holzsorten zu wählen, da diese über viele Jahre eine extreme und immer wiederkehrende Hitze aushalten müssen. Für den Saunabau kommen nicht alle Holzsorten infrage. Bewährt haben sich die Nordische Fichte sowie Espen-, Linden- und Pappelholz.

Als Bodenbelag in der Sauna ist Kork sehr beliebt. Das Material ist rutschfest, wirkt sehr warm und isoliert sehr gut. Viele Saunabesitzer schätzen im Vergleich zu Fliesen den Kork wegen seiner Natürlichkeit und wegen des angenehmen Fußgefühls. Vinylboden kann der enormen Hitze in einer Sauna nicht standhalten und ist daher auch nicht geeignet. Wer sich als Fußbodenbelag für Laminat entscheidet, der sollte Feuchtraumlaminat wählen, denn dies hält den Anforderungen in einer Sauna stand.

Pflegetipps für Langlebigkeit und Hygiene

  • Damit es nicht zu unschönen Schweißflecken auf den Holzsitzen kommt, sollte vor jedem Saunagang ausgiebig geduscht werden. Zusätzlich sollte zum Sitzen immer ein Handtuch verwendet werden.

  • Nach jedem Saunagang muss ausreichend gelüftet werden, damit die feuchtwarme Luft aus der Sauna entweichen kann. Beim Reinigen der Sauna wird immer von oben nach unten vorgegangen. Die richtige Reinigung und Pflege einer Sauna sieht folgendermaßen aus:

  • Saunadecke und Saunawände sollten ein- bis zweimal pro Jahr mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

  • Grober Schmutz auf den Saunabänken wird mit einem trockenen und weichen Tuch entfernt. Anschließend mit einem feuchten Tuch reinigen. Hartnäckige Flecken lassen sich mit feinkörnigem Schleifpapier entfernen.

  • Der Saunaboden kann mit einem Staubsauger gereinigt werden. Anschließend ebenfalls mit einem feuchten Tuch nachwischen.

  • Auf keinen Fall darf ein Desinfektionsmittel verwendet werden, denn dies fördert Allergien und tötet gute Bakterien im Saunaholz ab.

Nutzung erneuerbarer Energien für den Betrieb der Sauna

Durch ein hybrides Wärme- und Dampfspeichersystem kann die Sauna im Keller sowohl energieautark als auch umweltfreundlich betrieben werden. Dabei dient das hybride Speichersystem aus Druckwasser- bzw. Dampfbehälter als Zwischenspeicher für die solare Energie. Dies bedeutet, dass der Betrieb einer autarken und klimafreundlichen Sauna auch ohne Saunaofen möglich ist.

Was kostet eine Sauna im Keller?

Wer sich für eine kleine Einbausauna im Kellerraum entscheidet, muss mit Kosten von rund 2.500 Euro rechnen. Eine größere Kellersauna dagegen kostet mehr als 4.000 Euro. Nicht vergessen werden darf bei den erwähnten Kosten, dass für Dämmung und Lüftungssystem weiteres Budget zur Verfügung stehen muss.

Praktische Tipps für den Saunabetrieb

Die folgenden Tipps sollen helfen, wenn die Sauna zum ersten Mal genutzt wird.

  • Benötigt wird eine Grundausstattung bestehend aus 2 Handtüchern, Seife, Duschgel, Badelatschen und ein Getränk

  • Für einen Saunabesuch mit zwei Durchgängen sollten 2 bis 3 Stunden geplant werden

  • Saunaanfänger sollten vormittags saunieren, um den Körper nicht zu sehr zu belasten

  • Vor dem Saunabesuch sollte möglichst 2 Stunden nichts gegessen werden

  • Die Haut sollte sauber und trocken sein

  • Am Abend vorher sollte auf den Genuss von Zwiebeln und Knoblauch verzichtet werden

  • Ausreichend Abstand zum Sitznachbarn halten

  • Anfänger sollten in einer Sauna stets die unteren Bänke nutzen

  • Bei Unwohlsein ist die Sauna sofort zu verlassen

  • Nach dem Saunieren erfolgt das Abkühlen des Körpers

Gesundheitliche Aspekte und Nutzen der Sauna im Keller

Das Saunieren hat viele positive Effekte für den menschlichen Organismus. Zum einen steigt der Blutdruck, was wiederum die Durchblutung fördert und so die Blutgefäße elastisch hält. Und zum anderen werden Atmung, Kreislauf und Stoffwechsel angeregt. Zusätzlich werden das Immunsystem, also die Abwehrkräfte gestärkt.

Fazit: Wellnessoase im Keller – Die Sauna als individuelles Highlight

Wer eine Kellersauna plant, sollte bedenken, dass sich das Raumklima durch die Hitze deutlich verändert. Hausbesitzer müssen sich die Frage stellen, ob Dämmung und Lüftung für das Kellergeschoss ausreichend sind, denn ansonsten droht Schimmel durch die Bildung von Kondenswasser. In jedem Fall sollte vor der Planung und dem Bauen ein Fachmann konsultiert werden. So steht dem Highlight einer eigenen Wellnessoase im Keller nichts im Wege.

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