Lichtschacht Keller
Wird ein Haus mit Keller gebaut, sind Lichtschächte nicht unwichtig. Lichtschächte sollten dabei immer so konzipiert werden, dass ihr Übergang zur Terrasse bzw. zum Fassadensockel optisch ansprechend wirkt. Wir haben uns mit dem Thema näher befasst und möchten Bauherren Tipps rund um den Lichtschacht geben. Dabei geht es aber nicht nur um die Größe und die Positionierung der Lichtschächte, sondern auch um die Abdeckungen, Beleuchtungsoptionen sowie um die anfallenden Kosten.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung und Funktion von Lichtschächten im Keller
Der Lichtschacht schafft einen Freiraum vor einem Kellerfenster, was wiederum dafür sorgt, dass sowohl Frischluft als auch Tageslicht in die eher dunklen Kellerräume gelangt. Durch den Einbau von Lichtschächten werden die Räume im Keller sofort wohnlicher und können anders genutzt werden. So hat der Keller als reiner Stauraum längst ausgedient, denn er kann so zum Hobbyraum, Arbeitszimmer oder Gästezimmer im Untergeschoss umfunktioniert werden.
Vorteile und Einsatzmöglichkeiten
Das Platzangebot im Haus wird durch einen Keller deutlich vergrößert. Sofern einige Voraussetzungen erfüllt sind, können die Räume im Keller auch als Wohnräume genutzt werden. Wichtig ist dabei, dass die Räume über ausreichend Tageslicht und Frischluftzufuhr verfügen. Mit einem Lichtschacht kann dies ermöglicht werden.
Lichtschächte haben noch weitere Vorteile, die wir an dieser Stelle kurz erwähnen möchten. Neben dem Tageslicht und der Frischluft-Zufuhr für die Kellerräume dienen Kellerschächte sowohl als Wärmedämmung als auch als Überschwemmungsschutz. Des Weiteren erschwert ein solcher Schacht im Kellergeschoss auch das Eindringen von Einbrechern.
Typen von Lichtschächten
Lichtschachtkörper sind je nach Ausführung begehbar oder auch befahrbar. Sie können sowohl direkt an der Kellerwand vor einem Kellerfenster oder druckwasserdicht montiert werden. Dabei wird unter den verschiedenen Typen des Lichtschachtes unterschieden.
Halbkreisförmige und Rechteckige Lichtschächte
Lichtschächte gibt es sowohl in rechteckiger als auch in halbkreisförmiger Form. Die Form verleiht dem Lichtschachtkörper seine maximale Stabilität und ist je nach Material beständig gegenüber Witterungseinflüssen sowie chemischen Substanzen.
Materialien und Bauformen
Wie bereits erwähnt, gibt es für Lichtschachtkörper verschiedene Ausführungen. Doch auch bei den Materialien gibt es deutliche Unterschiede. Wir haben uns die verschiedenen Materialien beim Lichtschacht näher angeschaut.
Kunststoff-Lichtschächte
Kunststofflichtschächte sind sehr beliebt, denn sie zählen zu den flexiblen Multitalenten, da sie Funktionalität mit Belastbarkeit und Langlebigkeit kombinieren. Der Kunststoff-Lichtschacht wird aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff hergestellt. In Fachkreisen wird er auch als GFK-Lichtschacht bezeichnet. Kunststoff-Lichtschächte bieten ein Maximum an Stabilität und sind dabei beständig gegenüber Witterungseinflüssen oder chemischen Substanzen. Der Kunststofflichtschacht lässt sich einfach montieren, sodass diese Variante von Lichtschacht sowohl beim Neubau als auch bei späteren Renovierungen einfach installiert werden kann.
Der Kunststoff-Lichtschacht bietet eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehören:
Bequeme Lieferung und Lagerung, da der Lichtschacht leicht stapelbar ist
Kann problemlos von nur einer Person installiert werden
Kann direkt an der Kellerwand montiert werden
Kann in Kombination mit einer Perimeterdämmung installiert werden
Lichtschacht ist nachhaltig, denn GFK-Lichtschächte sind recycelbar
Dank der gewölbten Form wird ein optimaler Lichteinfall garantiert
Metall-Lichtschächte
Im Rahmen unserer Recherche konnten wir keinen Lichtschacht finden, der aus Metall besteht. Gängig sind nach wie vor der Kunststofflichtschacht sowie der Lichtschacht aus Beton. Anders sieht dies bei der Lichtschachtabdeckung aus.
Beton-Lichtschächte
Beim Beton-Lichtschacht sorgen zusätzliche Eckversteifungen für das Standhalten bei hohen Druckbelastungen. Dies ist gerade in der Nähe von Tiefgaragen oder bei Industriebauten sehr wichtig.
Mit einem Schnell-Montageset kann der Beton-Lichtschacht wärmebrückenfrei an die bauseitige Perimeterdämmung montiert werden. Der Beton-Lichtschacht wird in den meisten Fällen aus hellem Beton hergestellt. Dies garantiert, dass viel Licht durch den Lichtschacht in das dahinterliegende Kellergeschoss gelangt.
Ein Beton-Lichtschacht bietet ebenfalls eine Reihe von Vorteilen. Dazu gehören:
Selbst felsige Bodenverhältnisse garantieren eine ausreichende Stabilität, denn der Lichtschacht aus Beton ist extrem druckfest. Dies hat sich insbesondere bei der Hanglage oder bei bindigen Böden bewährt.
Der Beton-Lichtschacht kann von einem LKW befahren werden, ohne dass er Schaden nimmt. Dies ist für Gebäude an viel befahrenen Straßen und Einrichtungen von größter Wichtigkeit.
Der Lichtschacht aus Beton ist nachhaltig, denn er besteht nur aus den Grundstoffen Zement, Sand und Wasser.
Sondergrößen sind für alle Anwendungen bei Beton-Lichtschacht möglich.
Größe und Positionierung der Lichtschächte
Der Lichtschacht sollte immer so geplant werden, dass Regenwasser nicht über die Kante in den Lichtschachtkörper laufen kann. Aus diesem Grund sollte der Lichtschacht mit seiner Oberkante ein paar Zentimeter aus dem Boden herausragen. Als alternative kann auch eine umlaufende Versickerungsschicht installiert werden.
Sollen in die Kellerwand hochwertige Fenster eingebaut werden, die für eine gute Wärmedämmung sorgen, ist es wichtig, dass der Lichtschacht ausreichend groß ist.
Eine Reihe von Gründen spricht gegen den Einbau eines kleinen Lichtschachtes:
In den Keller gelangt kaum Licht und Luft.
Bei kleinen Lichtschächten müssen in der Regel schlecht gedämmte Fenster eingebaut werden, die sich im schlimmsten Fall nicht öffnen lassen.
Mit einem größeren Lichtschacht kann die Temperatur besser konstant gehalten werden als mit der kleinen Variante.
Im Übrigen kann ein Lichtschacht nur dort eingebaut werden, wo der Keller komplett unter der Erde liegt, gedämmt ist und im Vorfeld ein Kellerfenster eingebaut wurde. Der Lichtschacht kann dabei wahlweise mit der Kellerwand verbunden oder separat montiert werden.
Lichtschachtabdeckungen und -zubehör
Die Lichtschachtabdeckung schützt den Lichtschacht vor Laub, Insekten, Regen, Schmutz und Schnee. Üblicherweise wird die Abdeckung am Lichtschachtrost angebracht, der bereits groben Schmutz vom Lichtschacht fernhält.
Lichtschachtabdeckungen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Sie bestehen aus Aluminium, Acryl, Edelstahl oder aus Sicherheitsglas. Dadurch sind sie sowohl robust als auch trittsicher. Alternativ zu den hochwertigen Abdeckungen kann auch ein feinmaschiges Gewebe (Maschenrost) genutzt werden, welches am Lichtschachtrost befestigt wird. Auch dies hält Insekten, Laub und Schmutz vom Lichtschacht fern. Regenwasser kann dabei jedoch ungehindert durch den Lichtschachtrost laufen.
Des Weiteren gibt es für den Lichtschacht als Zubehör einen Rückstauverschluss, einen Entwässerungsverschluss sowie einen Geruchsverschluss. Um den Lichtschachtrost vor Anheben zu schützen, sollte eine entsprechende Rostabhebesicherung installiert werden.
Sofern der Lichtschachtkörper nicht bis zur Geländeoberfläche reicht, kann eine Lichtschachterhöhung für Abhilfe sorgen. Ein solcher Lichtschachtaufsatz kann problemlos die Höhe bis zum Erdreich überwinden. Auf Wunsch gibt es den Lichtschachtaufsatz in einer verstellbaren Version, sodass die Höhe exakt auf das Geländeniveau angepasst werden kann.
Beleuchtungsoptionen für Lichtschächte
Zur Beleuchtung des Lichtschachtes gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Möglich ist hier sowohl die Rahmenbeleuchtung als auch das Beleuchten mit LEDs als Spots oder als Leisten. Die Beleuchtung gibt es im Handel als Set und kann leicht selbst montiert werden.
Was kostet ein Lichtschacht?
Die Kosten für einen Lichtschacht können nicht pauschal beziffert werden. Für einen Kunststofflichtschacht sollten Hausbesitzer mit einem Preis ab 130 Euro aufwärts rechnen. Anders sieht es dagegen beim Beton-Lichtschacht aus. Hier liegen die Kosten je nach Lichtschachtgröße und Ausführung bei 230 Euro aufwärts.
Dabei gilt zu bedenken, dass es sich dabei nur um die Kosten für den Lichtschacht handelt. Es müssen weitere Kosten für den Lichtschachtrost, die Lichtschachtabdeckung, die Abdichtung, die Entwässerung mit Entwässerungsöffnung, für eventuelle Aufstockelemente sowie für die Montage und den Service kalkuliert werden.
Fazit zum Lichtschacht
Kellerfenster ohne zusätzlichen Schutz sind nicht nur für Einbrecher attraktiv, sondern werden auch gerne von Insekten, Mäusen, Amphibien und Co. genutzt, um ins Haus zu gelangen. Mit einem maßgefertigten Lichtschacht kann dieses Problem leicht umgangen werden, denn er hält nicht nur Tiere, sondern auch Laub und Schmutz fern.
Wichtig bei der Montage des Lichtschachts ist es, dass dieser ausreichend gesichert wird. Passende Produkte gibt es im Fachhandel. Einen guten Schutz bieten mechanische Sicherungen, die mit einem Montageset leicht selbst montiert werden können. Bereits bei der Planung sollte daran gedacht werden, denn so können die Produkte direkt bei der Installation eingebaut werden.