Kellerboden beschichten
Die Böden in den Kellerräumen, welche als Nutzflächen verwendet werden, sind vielfach sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Es geht dabei nicht nur um die hohe Luftfeuchtigkeit, sondern vielfach auch um die niedrigen Temperaturen im Keller. Zeigen die Böden des Kellers erste sichtbare Schäden, sollte zeitnah an eine neue Bodenbeschichtung gedacht werden. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir Schritt-für-Schritt erläutern, wie das Beschichten der Kellerböden erfolgen sollte und worauf bei den verwendeten Materialien geachtet werden muss. Des Weiteren haben wir einige Tipps zur späteren Pflege bzw. Wartung der Kellerböden.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung des Kellerbodens
Bevor der Kellerboden seine neue Beschichtung erhält, müssen einige Vorarbeiten erledigt werden. In erster Linie müssen die Böden sauber, trocken und fest sein. Im Folgenden möchten wir auf die einzelnen Schritte näher eingehen.
Reinigung des Kellerbodens
Bevor der Boden neu beschichtet wird, muss er selbstverständlich von Schmutz, Staub und sonstigen Partikeln befreit werden. Dies gilt insbesondere für einen bereits vorhandenen Anstrich, der sich im Laufe der Jahre gelöst hat und nun am Abbröckeln ist. Weist der Kellerboden auffällige und sehr ungewöhnliche Flecken auf, kann dies auf Öl oder Lacke zurückzuführen sein. Gerade bei fettigen Texturen wie Öl muss die Reinigung besonders sorgfältig erfolgen, da an diesen Stellen die neue Bodenbeschichtung nicht haftet. Im Baumarkt gibt es verschiedene Spezialreiniger, die die Reinigung deutlich vereinfachen. Je nach Hersteller oder Reinigungsmittel kann der Einsatz eines Dampfstrahlers nötig sein. Mit einem Dampfstrahler lassen sich Flecken von Teer, Ruß, Kreise und sonstigen Verschmutzungen vollständig entfernen. Nur so kann die nachfolgende Bodenbeschichtung optimal haften und dem Kellerboden einen einheitlichen Look verleihen.
Reparatur von Rissen und Unebenheiten
Ist der Boden im Keller sehr uneben, muss er mit einer speziellen Schleifmaschine geglättet werden. Rissen, die hierbei erkannt werden, müssen vor der weiteren Verarbeitung ausgebessert werden. Sowohl bei der Reparatur von Rissen als auch bei vollflächigen neuen Estrich- bzw. Betonflächen muss eine Trocknungszeit von vier bis sechs Wochen eingehalten werden, bevor mit dem eigentlichen Beschichten begonnen werden kann. Dies garantiert, dass vorhandene Feuchtigkeit nicht im Betonboden eingeschlossen wird.
Entfernung bestehender Bodenbeläge
Ein alter Bodenbelag muss im Vorfeld entfernt werden, bevor mit dem neuen Bodenanstrich begonnen werden kann. Dies gilt für einen Teppich ebenso wie für Fliesen oder andere Arten der Bodenbeschichtung wie zum Beispiel einen Altanstrich. In diesem Zusammenhang werden vorhandene Fußbodenleisten und Treppen sorgfältig abgeklebt, damit diese durch die neue Bodenbeschichtung nicht verunreinigt werden.
Auswahl der richtigen Beschichtung
Wenn der Kellerboden gestrichen oder gar beschichtet werden soll, ist es wichtig, sich als Erstes die Frage nach der richtigen Beschichtung sowie der Beanspruchung der Räume zu stellen. Im Baumarkt gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Fußbodenbeschichtungen, da nicht jeder Boden jede Form von Beschichtung verträgt. Vielfach besteht die Nutzfläche im Keller aus einem Betonboden. Hausbesitzer müssen hier im Weiteren die Frage klären, ob der Boden mit einer Dampfsperre ausgestattet ist, umso zu verhindern, dass Feuchtigkeit eindringen kann. Gerade bei vielen Häusern von den 1990er Jahren ist dies nicht der Fall. In der Regel waren die Böden luft- und diffusionsoffen. Ein solcher Kellerboden muss nach dem Beschichten weiterhin diffusionsoffen bleiben, damit Feuchtigkeit sich nicht staut und in der Folge zur Schimmelbildung führt.
Typen von Kellerbodenbeschichtungen
Werden Betonflächen mit einer Zement- oder speziellen Fußbodenfarbe gestrichen, sollte diese mit Wasser verdünnt werden können. Grund hierfür ist, dass ein solcher Anstrich nicht nur pflegeleicht, sondern auch abriebfest und strapazierfähig ist. Des Weiteren hält diese Beschichtung auch den meisten Chemikalien, die im Keller verwendet werden, stand.
Jedoch dürfen Heizungskeller nicht mit dieser Farbe gestrichen werden. Hier stehen spezielle ölfeste Produkte zur Verfügung, welche in jedem Fall in drei Schichten aufgetragen werden müssen.
Auf Wunsch kann der Kellerboden auch mit speziellen Kellerbodenfarben oder mit sogenannten Kombifarben gestrichen werden. In diesen ist die Grundierung bereits enthalten, was für deutlich weniger Aufwand rund um die Beschichtungen sorgt.
Kellerböden, die bereits einen Bodenbelag aus Fliesen haben, lassen sich mit speziellen Fliesenfarben streichen.
Berücksichtigung des Verwendungszwecks
Je nach Verwendungszweck in den Kellerräumen kommen verschiedene Beschichtungen des Kellerbodens zum Einsatz.
Soll die Garage neu beschichtet werden, sind normale Betonfarben bzw. Flüssigkunststoffe weniger geeignet, denn das Auto oder auch der Rasenmäher kann Öl bzw. Benzin verlieren. Ebenso problematisch ist Salz oder extremer Schmutz an den Reifen, was wiederum den Belag schädigt. Bewährt haben sich in der Garage Bodenbeschichtungen mit speziellen Beton- und Garagensiegel.
Für die Waschküche und andere Feuchträume im Keller eignet sich sehr gut Flüssigkunststoff, der den Boden vor eindringendem Wasser schützt. Flüssigkunststoff ist auch gut geeignet für die Treppe im Freien, überdachte Terrassen und Balkone.
Der Boden im Heizungskeller muss gemäß DIN 51 603-1 mit speziellen Dispersionsfarben mit Heizöl-Sperre beschichtet werden.
Für gewöhnlich genutzte Kellerräume bietet sich die günstige Zementestrich-Farbe aus dem Fachhandel an. Die wasserverdünnbare Dispersionsfarbe ist für alle Fußböden geeignet.
Farb- und Designoptionen
Sowohl bei der Farbauswahl als auch bei den Designs bleiben kaum Wünsche offen. Die Bodenbeschichtungen gibt es nahezu in allen Farbtönen, sodass ein Keller nicht langweilig grau gestrichen werden muss. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Designs, die bei der Kellerbodenbeschichtung möglich sind.
Werkzeuge und Materialien
Zum Erfolg bei der Bodenbeschichtung im Keller trägt in erster Linie auch der Einsatz der richtigen Werkzeuge und den richtigen Produkten bei. Für das Streichen und Beschichten des Kellerbodens werden die folgenden Dinge benötigt:
Sperr- oder Haft-Grundierung
Pinsel in verschiedenen Größen
Lammfellrollen in verschiedenen Größen
Eventuell eine Teleskopstange
Schleifmaschine, um den Untergrund vorzubereiten und von Farbe oder Versiegelung zu befreien
Staubsauger, Besen, Eimer, Wischtücher, Wasser
Abdeckfolie und Klebeband
Schritte für eine erfolgreiche Anwendung der Kellerbodenbeschichtung
Um den Kellerboden erfolgreich neu zu beschichten, müssen ein paar wesentliche Punkte beachtet werden. Wir haben hierzu recherchiert.
Grundierung des Bodens
Im ersten Schritt der Bodenbeschichtung muss der Kellerboden komplett mit einer Grundierung versehen werden. Diese wird bis auf 10 Prozent mit Wasser verdünnt. Dabei ist darauf zu achten, dass zwischen den einzelnen Schichten eine Trockenzeit von mindestens 12 Stunden eingehalten wird.
Auftragen der Bodenbeschichtung
Sowohl bei der Grundierung als auch bei der späteren Farbe bzw. Beschichtung für den Kellerboden gilt immer, in den Ecken und an den Wänden zu beginnen. Von dort wird zur Mitte des Kellerraums und im Anschluss daran rückwärts bis zur Tür gearbeitet. Diese Vorgehensweise garantiert, dass bereits gestrichene Bereiche des Kellers nicht mehr betreten werden müssen. Mit einem passenden Pinsel lassen sich schwer zugängliche Stellen deutlich leichter bearbeiten. Für die großen Flächen sollten die Farben mit einer Farbwalze bzw. Rolle aufgetragen werden. Der letzte Anstrich mit Farbe sollte unverdünnt erfolgen, um eine gut belastbare und lang haltbare Oberfläche zu bekommen.
Trocknungszeiten beachten
Nicht nur die Grundierung, sondern auch die Farben danach müssen ausreichend trocknen. Zwischen den einzelnen Schichten sind Trocknungszeiten von mindestens 12 Stunden einzuhalten. Nachdem die letzte Schicht aufgetragen ist, sollte der Kellerboden für wenigstens 24 Stunden trocknen, bevor er ohne Problem begehbar ist.
Mögliche zusätzliche Schichten
Neben der eigentlichen Beschichtung vom Kellerboden bietet sich neben der Grundierung auch eine Versiegelung an.
Bei einem stark saugenden Kellerboden sollte ein spezieller Tiefengrund aufgetragen werden, während bei wenig bis nicht saugenden Böden eine einfache Haft-Grundierung ausreicht.
Der Betonboden sollte mit einer speziellen Grundierung für zementgebundene Böden vorbereitet werden. Der Haftgrund als Epoxidharz sorgt für eine entsprechende Untergrund-Verfestigung, um so den Kellerboden auf die weitere Beschichtung vorzubereiten.
Um den Kellerboden auf nachfolgende Belastungen vorzubereiten, ist die Versiegelung wichtig. Hierzu eignet sich eine 2K-Epoxidharz-Beschichtung, die mit einer Farbrolle aufgetragen werden kann.
Für mehr Sicherheit sorgt eine spezielle Anti-Rutsch-Beschichtung, die je nach Hersteller über eine geprüfte Rutschhemmung (R10) verfügt. Nach dem Streichen bekommt der Kellerboden eine seidenmatte Oberfläche. Solche Produkte lassen sich wie übliche Farben verarbeiten.
Sind die Kellerräume sehr feucht, dann verhindert eine Sperrgrundierung das Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit. Ein solcher Anstrich ist optimal für Waschküchen oder Garagen.
Pflege und Wartung
Auch ein beschichteter Kellerboden muss regelmäßig gereinigt werden. Die Art der Reinigung ist dabei vom Verschmutzungsgrad der Böden abhängig. Vielfach reicht es, den Boden zu fegen. Wird der Boden allerdings nass gereinigt, ist es wichtig, dass dieser im Anschluss vollständig abtrocknen kann. Nur so ist sichergestellt, dass es nicht zur Bildung von Schimmel im Raum kommt.
Auch vor der Nassreinigung muss der Boden gründlich gefegt werden, um groben Schmutz im Vorfeld zu entfernen.
Ein Boden im Außenbereich wie etwa die Terrasse oder die Garage kann auch mit einem Gartenschlauch oder mit einem Hochdruckreiniger gesäubert werden. Vorhandene Flecken lassen sich mit einem milden Spülmittel, einem Neutralreiniger oder einer verdünnten Bleiche beseitigen.
Häufige Probleme und ihre Lösungen
Der Boden im Keller kann sowohl professionell von einem Handwerker als auch von einem Laien gestrichen bzw. beschichtet werden. Damit es nicht zu unnötigen Fehlern kommt, sollte der Verarbeiter über gewisse handwerkliche Fähigkeiten verfügen. Dennoch können Probleme wie zum Beispiel das Abblättern von Putz an Wänden und Boden kommen. In einem solchen Fall müssen die Untergründe komplett abgeschliffen werden, damit vor dem nachfolgenden Anstrich keine sichtbaren Flecken oder Streifen zurückbleiben, die den Anstrich später unregelmäßig aussehen lassen.
Fazit
Kellerböden, die permanent hohen Anforderungen ausgesetzt sind, sollten mit einer speziellen Kellerboden-Farbe versehen werden. Hausbesitzer müssen dabei weder auf besondere Techniken noch auf die modernen Farben verzichten, denn der Fachhandel bietet hier eine große Auswahl an Produkten für Putz, Holz und Zementböden. Da keine Großgebinde gekauft werden müssen, sind die Preise auch für Hausbesitzer, die nur kleinere Mengen benötigen, entsprechend.
Sobald erste Schäden am Boden erkennbar sind, sollten Hausbesitzer sofort handeln und den Kellerboden, egal ob aus Zement, Beton oder ähnlichem streichen.