Fundament
Das Fundament ist nicht nur beim Hausbau wichtig, sondern auch für den stabilen Stand von Zaunpfosten, Wäschespinnen, Sichtschutzmauern, Terrassen und Gartenhäuschen. Dem Bauprojekt entsprechend kommen verschiedene Fundamentarten zum Einsatz. Mit dem folgenden Artikel möchten wir die zahlreichen Fragen rund um das Thema Fundament beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Auf den Punkt: Wesentliche Punkte
Bau des Fundaments: Nach dem Erdaushub und der Vorbereitung der Fläche wird eine Schalung errichtet. Nachdem der Beton für das Fundament angemischt ist, kann dieser in die Schalung gegossen werden. Dabei ist es wichtig auf die Bewehrung zu achten, welche für Stabilität sorgt und eine Rissbildung im Beton vermeiden soll.
Fundamentarten: Je nach Einsatzzweck kommen verschiedene Fundamentarten in Betracht. Dabei wird unterscheiden zwischen Streifenfundament, Punktfundament sowie dem Plattenfundament.
Fehlervermeidung: Durch Frost oder Feuchtigkeit kann der Beton spröde werden und reißen. Um dies zu vermeiden, sollte das Fundament nur von einen Fachbetrieb errichtet werden, der entsprechendes Hintergrundwissen rund um den Fundamentbau hat.
Grundlagen des Fundaments
Für jede Baukonstruktion gilt das Fundament als der massive Träger. Allerdings muss die Fundamentart auch zum jeweiligen Bauvorhaben passen. Das Fundament ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Bauwerks, denn es soll die Gewichtskräfte, die in den Boden wirken, gleichmäßig verteilen. Die Grundvoraussetzung für ein stabiles Fundament ist der tragfähige Baugrund, denn nur so kann sichergestellt werden, dass es in Zukunft nicht zu Bauschäden wie Risse oder gar zum Einsturz des Gebäudes kommt. Grundsätzlich ist es wichtig, dass ein Fundament frostfrei gegründet werden müssen. Dies bedeutet, dass jedes Fundament eine Mindesttiefe von 80 cm haben muss.
Planung und Design
Boden- und Standortanalyse: Bevor ein Fundament erstellt werden kann, ist es dringend erforderlich, dass eine Bodenuntersuchung durchgeführt wird. Mit der Bodenuntersuchung wird sichergestellt, dass sich der Untergrund für eine Bebauung eignet. Das Bodengutachten zeigt dem Planer, wie tragfähig der Boden tatsächlich ist und welches Fundament infrage kommt.
Lastberechnungen: Mithilfe der Lastberechnung können die nötigen Querschnitte rund um das Fundament ermittelt werden. Im Rahmen der Lastberechnung wird nicht nur die Aufnahme der Schneelast, sondern auch der Eigenlast ermittelt, damit Gebäudeteile bei ungünstigen Verhältnissen nicht im Boden versinken.
Berücksichtigung von Umwelteinflüssen: Das Fundament muss immer entsprechend den geologischen Bedingungen geplant werden. Wichtig ist dabei unter anderem der Grundwasserspiegel sowie das Vorkommen von drückendem Wasser.
Bau von Fundamenten des Bauwerks
Aushub und Vorbereitung: Die Fläche für das Fundament muss entsprechend vorbereitet werden. Es muss eine Grube mit ausreichender Tiefe ausgehoben werden.
Schalung und Bewehrung: Gerade bei großen Bauwerken ist die Schalung essenziell wichtig. Die Schalung besteht in der Regel aus Brettern, welche auf den ebenen Boden in Höhe des Fundaments aufgestellt und mit Pflöcken stabilisiert werden. Wichtig hierbei ist das Ausrichten mit Wasserwaage und Richtschnur. Zum Schutz vor Feuchtigkeit wird die Schalung mit Baufolie ausgelegt. Alternativ können auch Schaltungssteine zum Einsatz kommen. Nicht vergessen werden darf beim Fundamentbau die Bewehrung. Es handelt sich dabei um eine Verstärkung aus Stahl, welche die Rissbildung im Beton verhindern soll.
Betonierung: Bevor der Beton für das Fundament angemischt wird, ist es wichtig, sich über das bevorstehende Wetter zu informieren. Sowohl zum Gießen als auch zum Aushärten ist es wichtig, dass das Wetter für mehrere Tage trocken und frostfrei ist. Ist dies sichergestellt, kann der fertige Beton bis zum Abschluss der Schalung in die Grube gefüllt werden. Dabei müssen alle Hohlräume ausgefüllt werden. Im Anschluss daran wird der Beton verdichtet. Nach der Verdichtung muss das Fundament für 1 bis 2 Tage aushärten. Erst nach 2 bis 3 Wochen kann das Fundament voll belastet werden. Damit das frisch gegossene Fundament vor Regen geschützt ist, sollte es mit einer Plane abgedeckt werden. Bei sehr heißem Wetter ist es wichtig, dass das Fundament alle 2 bis 3 Tage gewässert wird, um der Rissbildung in der Bodenplatte vorzubeugen.
Verschiedene Fundamentarten
Im Folgenden möchten wir auf die verschiedenen Fundamentarten näher eingehen.
Streifenfundamente
Soll das Grundstück vor neugierigen Blick mit einer Mauer geschützt oder ein Geräteschuppen bzw. ein Gartenhaus gebaut werden, bietet sich das Streifenfundament an. Ein Streifenfundament beim Gartenbau kann auch in Eigenleistung erstellt werden. Für das Streifenfundament sollte der Boden eine mittlere Tragfähigkeit aufweisen. Allerdings kann das Streifenfundament auch bei lockerem Boden oder bei Böden mit ungleichmäßiger Dichte errichtet werden, da bei einem Punktfundament die Gefahr besteht, dass einzelne Bereiche absacken und so das Bauwerk eine Schieflage bekommt. Mit dem Streifenfundament können Bauwerke von Schäden durch Staunässe und Frost geschützt werden. Dabei ist das Streifenfundament extrem tragfähig, denn das Gewicht des Bauwerks wird gleichmäßig auf den Untergrund verteilt. Mit dem Streifenfundament wird sichergestellt, dass das Bauwerk im Laufe der Jahre nicht absackt oder einen anderen Schaden bekommt.
Plattenfundamente
In Fachkreisen wird das Plattenfundament auch als Betonfundament oder als Fundamentplatten bezeichnet. Für die Plattenfundamente werden größere Flächen komplett mit Beton ausgegossen, damit ein ebener und tragfähiger Untergrund entsteht. Das Plattenfundament ist die sicherste und stabilste Fundamentart, da sie aus einer 15 cm dicken Frostschutzschicht, Kies, Schotter und einer Bauplane besteht. Dies bietet auch Schutz bei einem Grundwasseranstieg. Für mehr Stabilität sorgt die zusätzliche Bewehrung, bei der die Baustahlmatten in den weichen Beton gelegt werden. Plattenfundamente eignen sich für nicht tragende Untergründe oder für schwere Bauwerke.
Punktfundamente
Für den Bau einer Holzterrasse, einem Carport oder für die Stabilität der Wäschespinne reicht das Punktfundament vollkommen aus. Die sinnvoll verteilten Betonsockel in entsprechender Anzahl sorgen beim Punktfundament für genügend Stabilität. Beim Punktfundament können die einzelnen Betonpfosten direkt in den Boden gegossen werden. Alternativ können auch Pfostenanker zum Einsatz kommen, an denen später die Pfosten festgeschraubt werden. Pfostenanker sind zu empfehlen, wenn es um das Befestigen von Holzpfosten oder anderen empfindlichen Materialien geht. Grundsätzlich besteht das Punktfundament aus einer Reihe von Einzelfundamenten, die eine Größe von 30 x 30 cm oder 50 x 50 cm haben. Beim Punktfundament sollte der Boden eine hohe Tragkraft haben. Gut geeignet für Punktfundamente ist Ton- oder Schluffboden. So ist sichergestellt, dass das Fundament im Laufe der Jahre nicht absackt. Für ein Punktfundament wird nur wenig Beton benötigt, denn das Fundament ist genau da, wo später die Pfosten montiert werden. Die Kosten für das Fundament können so niedrig gehalten werden und zum anderen muss nur wenig Fläche auf dem Grundstück versiegelt werden.
Tiefgründungen wie Pfahl- und Brunnenfundamente
Das Prinzip der Pfahlgründung wird durch die tieferliegenden Bodenschichten, die oftmals stabiler sind als die darüber liegenden, begründet. Die Pfahl- oder auch Brunnenfundamente werden dabei in die tiefen Bodenschichten eingebracht. Auf diese Weise kann sich das Gewicht der Struktur gleichmäßiger verteilen. Dies wiederum reduziert die Belastung auf den Boden.
Spezielle Fundamentarten und ihre Anwendungen
Je nach Bauprojekt gibt es unterschiedliche Fundamentarten, die zum Einsatz kommen.
Fundamente für Hochbauten
Die Fundamente für Hochbauten sind der grundlegende Bestandteil der Baubranche. Und bilden die Basis für die verschiedenen Bauwerke. Zum einen soll das Fundament die Lasten des Gebäudes tragen und zum anderen diese sicher in den Baugrund ableiten. Somit kann durchaus gesagt werden, dass das Fundament das Herzstück eines jeden Bauwerks ist. Fundamente sind entscheidend für die Stabilität und die Haltbarkeit von Gebäuden.
Fundamente im Tiefbau
Für spezielle Bauwerke wie Brücken und Tunnel werden spezielle Tiefbau-Fundamente benötigt. Bei einer Brücke dient das Fundament als Auflager- und Befestigungspunkt für die Brücke. Dabei muss das Fundament der Gesamtkonstruktion mittels Dehnfugen genügend Bewegungsfreiraum bieten, damit die Brücke Längenänderungen aufgrund von Temperaturschwankungen und Verkehrsbelastungen standhalten kann.
Innovative Fundamentlösungen
Schwimmende Fundamente sind mit dem Meeresboden fest verankert und kommen bei Wassertiefen von mehr als 50 Metern zum Einsatz. Mit schwimmenden Fundamenten lassen sich Windenergieanlagen auf dem Meer realisieren. Allerdings wird dabei der Turm der Windenergieanlage nicht direkt auf dem Meeresboden installiert, sondern auf der Meeresoberfläche mit einem Schwimmkörper verbunden. Dieser Schwimmkörper wird mithilfe von Stahlseilen am Meeresboden verankert.
Eine weitere Innovation bei Fundamenten ist der Einsatz von Geotextilien. Hierbei werden Fibertex Geotextilien unter den Fundamenten platziert, sodass diese die bekannte Sauberkeitsschicht ersetzen. Es handelt sich dabei um eine effektive und wirtschaftliche Lösung.
Problembehandlung und Fehlervermeidung
Häufige Probleme – Durch Frost, Feuchtigkeit und den auftretenden Temperaturschwankungen kann im Laufe der Jahre der Beton spröde werden und im schlimmsten Fall reißen. Sehr oft ist dies der Fall, wenn der Beton in Kontakt mit Streusalz kommt. Des Weiteren kann es auch durch geologische Bodenveränderungen zu Rissen und Setzungsschäden kommen.
Präventive Maßnahmen – Um den verschiedenen Problemen beim Fundament entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass es gut geplant und mit ausreichend Fachwissen errichtet wird. Beim Hausbau sollte das Fundament immer von einem Fachmann errichtet werden, denn dieser kennt sich mit den verschiedenen Problemen aus und weiß, wie er gegenwirken kann.
Sanierung und Verstärkung – Für eine Fundament-Sanierung kann pauschal kein Preis genannt werden. Neben den Kosten für ein benötigtes Gutachten, kommt es auf die verwendeten Materialien und die Art der Stabilisierung an.
Nachhaltigkeit und Zukunft des Fundamentbaus
Nachhaltige Materialien und Praktiken – Zu den wichtigsten Herausforderungen beim Fundament und dessen Bau gehören die verschiedenen Umweltaspekte. Die Umweltaspekte können sich dabei sowohl positiv als auch negativ auf die unsere Umwelt auswirken, wenn es nach der EMAS-Verordnung geht. Entsprechende Informationen dazu können in der DIN 14001 nachgelesen werden. In erster Linie geht es dabei um die Herstellung der Bodenplatte bzw. Fundament und dem damit verbundenen Recyceln der Reste des Betons.
Technologische Innovationen – Durch zahlreiche Innovationen im Rahmen der Betontechnologie wird die Zukunft beim Fundamentbau beeinflusst.
Trends und Forschung – In diesem Zusammenhang ist immer wieder die Rede vom Green Building in der Baubranche und somit auch beim Fundamentbau. Um nachhaltig zu bauen, ist oft die Rede vom modularen Fundamentbausystem, welches mit Schraubpfählen für die nötige Stabilität sorgt.
Fazit
Das solide Fundament garantiert den stabilen und sicheren Halt verschiedener Bauwerke. Für kleinere Projekte kann das Fundament auch in Eigenleistung hergestellt werden. Beim Hausbau sollte jedoch ein Bauunternehmen die Fundamentarbeiten übernehmen. Zusätzlich müssen beim Fundamentbau im Vorfeld verschiedene Genehmigungen eingeholt werden, damit es nicht zu Ärger mit der Baubehörde kommt.
FAQs
Für ein Streifenfundament sollte der Graben mindestens eine Tiefe von 80 cm haben. Beim Plattenfundament muss es dagegen frostsicher in einer Tiefe von mindestens 30 cm gegründet werden.
Ist der Boden ausreichend tragfähig, kann auf die Schalung verzichtet und der Beton direkt in die Erde gegossen werden.
Die PE-Folie auf dem verdichteten Boden sorgt dafür, dass der Beton nicht zu schnell austrocknet. Des Weiteren schützt die Folie von unten die Fundamentplatte vor Feuchtigkeit.