Betonfertigwände
Aus den heutigen Bauvorhaben sind die verschiedenen Betonfertigwände nicht mehr wegzudenken. Grundsätzlich steht und fällt ein Gebäude im wahrsten Sinne des Wortes mit seinen Betonfertigwänden. Die Betonfertigelemente entscheiden, wie ein Gebäude letztendlich aussieht und wie es genutzt wird. Der folgende Artikel soll nicht nur die Vorteile der Fertigwände aufzeigen, sondern auch die verschiedenen Möglichkeiten rund um technische Spezifikationen und Anforderungen. Des Weiteren möchten wir auf die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten sowie auf die Lebensdauer der Betonwände näher eingehen.
Inhaltsverzeichnis
Auf den Punkt: Wesentliche Punkte
Woraus bestehen Betonelemente? Sie bestehen unter anderem aus Stahlbeton oder Spannbeton mit unterschiedlichen Zusatzstoffen.
Die Vorteile der Betonelemente – Neben der kosten- und zeitsparenden Herstellung sind diese langlebig und widerstandsfähig. Durch die Herstellung im Werk müssen keine Trocknungszeiten eingehalten werden, sodass es nicht zu Feuchteschäden am Bauwerk kommt.
Haltbarkeit von Betonelementen – Laut Experten haben diese eine mittlere Lebenserwartung von ca. 120 Jahren.
Was sind Betonfertigwände?
Solche Fertigteile werden in Fachkreisen auch als Betonelemente bezeichnet, welche aus Beton, Stahlbeton oder Spannbeton bestehen. Die einzelnen Elemente können sowohl in einem speziellen Betonwerk industriell hergestellt als auch auf der Baustelle direkt vorgefertigt werden. Nach Fertigstellung und eventuellem Transport werden die Wände mithilfe eines Krans für die Montage in ihre endgültige Position gebracht.
Vorteile der Fertigwändeaus Beton
Die Wände aus Beton sind bei den verschiedenen Bauvorhaben sehr beliebt, denn jede Wand verfügt aufgrund der statischen Berechnungen exakt über die gleichen Eigenschaften. Die Produktion der Wände erfolgt im Werk der Anbieter zeit- und kostensparend, da diese vollkommen witterungsunabhängig abläuft. Das Betonfertigwerk verfügt nicht nur über ausreichend Erfahrung in der Produktion von Betonfertigteilen, sondern auch über die entsprechende Infrastruktur (Stahlbetonschalen und Gitterträger), die zum Betonieren nötig ist. Erst wenn der Beton komplett ausgehärtet ist, werden die Wände zur Baustelle transportiert und dort aufgebaut. Somit entfällt das kostenintensive Entfernen der Schalung, was wiederum die Bauzeit deutlich verkürzt.
Dank der mehrschichtigen Ausführung (Doppelwand) bei der Produktion können für jede Wand bessere Wärmedämmwerte erreicht werden, was sich wiederum positiv auf die Wärmespeicherfähigkeit den Betons auswirkt und somit auch auf das Raumklima und das exakte Temperieren der späteren Räumlichkeiten.
Weitere Vorteile von Wänden aus Beton sind, dass keine Austrocknungszeiten auf der Baustelle eingehalten werden müssen und es so nicht zu Feuchtigkeitsbelastungen im Bauwerk kommt. Zusätzlich ist eine Wand aus Beton langlebig und widerstandsfähig. Des Weiteren kann eine Wand aus Beton nicht brennen bzw. Brände weiterleiten und selbst bei Temperaturen um 1.000 Grad kann die Tragfähigkeit der Wände garantiert werden, was für Bauherren mit einer hohen Sicherheit gleichzusetzen ist. Bei einem Brand werden keine schädlichen Gase oder Dämpfe abgegeben.
Materialien und Herstellung
Betonarten und Zusatzstoffe: Fertigteilwände können sowohl aus Ortbeton wie aus bewehrtem Stahlbeton hergestellt werden. Welche Betonart zum Einsatz kommt. Und welcher Zusatzstoff nötig ist, muss vom Tragwerksplaner berechnet werden. Bei den Zusatzstoffen wird unterschieden zwischen Trass, Gesteinsmehl (Kalksteinmehl oder Quarzmehl), Flugasche, Silikastaub und Pigmente zum Einfärben des Betons. Je nach Zusatzstoff können die Eigenschaften des Betons beeinflusst werden.
Herstellungsprozess: Je nach Anwendung gibt es für Wände aus Beton verschiedene Herstellungsprozesse. Zum einen gibt es die klassischen Wände aus massivem bzw. monolithischem Beton bzw. Stahlbeton in verschiedenen Größen und Formen. Um bessere Wärmedämmwerte zu erreichen, können die Wände auch mehrschichtig hergestellt werden. Die Außenseiten einer solchen Doppelwand bestehen dabei aus Stahlbeton, während die Zwischenräume der Doppelwand mit verschiedenen Dämmstoffen gefüllt werden. Des Weiteren können auch Halbfertigteile hergestellt werden. Diese sind aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit sehr beliebt, denn es kann auf die zeitaufwendige Schalung auf der Baustelle verzichtet werden.
Qualitätskontrolle: Um die Produktqualität sicherzustellen, kommt es während des Produktionsprozesses zu verschiedenen Qualitätskontrollen. Unter anderem werden die Betonausgangsstoffe sowie der Betonzusammensetzung und die Frischbetoneigenschaften überprüft. Im weiteren Verlauf werden die Betonverarbeitung sowie Festbetoneigenschaften und die Bauwerksbeschaffenheit überprüft.
Design und technische Spezifikationen der Wände
Betonwand ist nicht gleich Betonwand. Dies bedeutet, dass die Wände nicht nur in verschiedenen Design, sondern auch mit unterschiedlichen technischen Spezifikationen hergestellt werden können.
Standardmaße und -formen
Die gängigen Maße bei einer Wand betragen 3,90 m in der Höhe bei einer Länge von bis zu 8,0 m sowie einer Mindestdicke von 12 cm. Weitere Wanddicken sind 18, 20, 24, 25, 30, 36, 40 und 42 cm.
Anpassungsmöglichkeiten
Je nach Bauvorhaben bzw. den kundenspezifischen Designs können die Wände entsprechend angepasst werden. Das bedeutet, die Mitarbeiter im Werk können Aussparungen in das Element auf Wunsch oder jeder nach Einsatz auf der Baustelle einplanen. Dies bedeutet, dass auch die Wandstärke den Gegebenheiten angepasst werden kann.
Technische Anforderungen
Beton erfüllt eine Reihe von typischen Eigenschaften. Dazu zählen die dauerhafte Beständigkeit an der Luft und unter Wasser. Des Weiteren kann das Material sehr hohe Druckkräfte aufnehmen, es brennt nicht, schützt vor Lärm und hat aufgrund seiner Bestandteile ein hohes Gewicht. Beton ist nicht nur beliebig formbar, sondern kann auch recycelt werden. Auf Wunsch des Kunden gibt es die Wand auch in unterschiedlichen Farben.
Transport und Montage
Logistik und Transport: Je nach Größe einer Doppelwand oder der Betonelemente müssen die Mitarbeiter im Werk sich mit den verschiedenen Herausforderungen rund um den Transport auseinandersetzen. Auf der Baustelle wird zum Abladen und zum Montieren in jedem Fall ein Kran benötigt.
Montageprozess: Nach dem Abladen vom Transportfahrzeug werden die Betonelemente sofort montiert. Ist dies nicht möglich, dann müssen die Teile kipp- und rutschsicher möglichst in der gleichen Lage wie im Werk zwischengelagert werden. Für das sichere Montieren der Elemente muss die Bodenplatte eine ausreichende Frühfestigkeit aufweisen, sodass Stützen und Dübel sicher befestigt werden können.
Notwendige Werkzeuge und Ausrüstung: Neben einem Kran kommen spezielle Betonwerkzeuge zum Einsatz, die eine entsprechende Stabilität aufweisen. Dazu zählen neben dem Einschlagrohr, der Alu-Betonverteiler, eine Gehrungsschere sowie eine Drahtankerzange.
Anwendungen von Betonfertigwänden
Für die Betonelemente können verschiedene Anwendungen in Betracht kommen. Wir haben uns die bekanntesten angeschaut.
Wohnbau
Nicht nur in der DDR war der Einsatz von Betonelementen weit verbreitet. Auch in anderen Ländern werden auch heute noch ganze Siedlungen mit dieser Bauweise errichtet. In der Vergangenheit war sehr oft die Rede von den Plattenbausiedlungen. Heutzutage kommen die solche Bauteile als Systemwandelemente für Treppen sowie für Decken und Dachplatten zum Einsatz.
Gewerbe- und Industriebau
In Deutschland werden solche Bauteile oftmals für den Gewerbe- und Industriebau eingesetzt. Insbesondere ist dies der Fall beim Bau von Hallen oder Bürogebäuden.
Spezialanwendungen
Auch für ungewöhnliche Bauprojekte wie zum Beispiel den Tunnelbau oder für Lärmschutzwände bzw. beim Brücken- und Leitungsbau kommen der Baustoff bzw. die Fertigelemente zum Einsatz.
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit
Umweltauswirkungen: Das Material besteht aus natürlichen Ressourcen. Allerdings werden bei der Herstellung große Mengen an CO₂-Emissionen freigesetzt. Des Weiteren werden für die Produktion große Mengen an Kies und Sand genötigt, obwohl bekannt ist, dass diese Rohstoffe schon heute knapp sind.
Recycling und Wiederverwertung: Zum Betonrecycling zählen neben dem Brechen auch das Extrahieren und das Zerkleinern des vorhandenen Betons. Im Anschluss daran kann das Material zur Herstellung von wiederverwendbaren Materialien eingesetzt werden.
Zertifizierungen und Umweltstandards: Im Zuge der Nachhaltigkeit werden immer neue Umweltstandards und Zertifizierungen rund um den Baustoff eingeführt. An dieser Stelle ist Ortolan Classic 712 zu nennen.
Wartung und Lebensdauer der Wände
Wartungshinweise: Bei Verschmutzung können die Wände mit leicht basischen Reinigungsmitteln wie zum Beispiel Wasser mit Kernseife oder Steinseife gereinigt werden.
Lebensdauer und Beständigkeit: Laut Experten kann von einer mittleren Lebenserwartung von 120 Jahren ausgegangen werden.
Reparatur und Sanierung: Für eine Reparatur werden lose Betonteile abgestimmt. Nachdem ein Rostschutz und eine Haftbrücke aufgetragen wurden, kann mit Betonersatzmörtel die schadhafte Stelle ausgebessert werden.
Kostenanalyse für Betonfertigwände
Kostenfaktoren: Exakte Kosten können nicht genannt werden, da diese von speziellen Anwendungen und dem gewünschten Design des Kunden abhängig sind.
Preisvergleich mit anderen Bauweisen: Ein repräsentativer Preisvergleich hat ergeben, dass das massive Bauen mit Steinen im Vergleich zu Betonelementen um etwa 8 % günstiger ist.
Wirtschaftlichkeit über die Lebensdauer: Wird dagegen die Gesamtwirtschaftlichkeit betrachtet, schneiden Betonelemente wieder besser ab, da deren Lebensdauer deutlich höher liegt als bei anderen Bauweisen.
Fallbeispiele und Referenzprojekte
Um einen Eindruck rund um erfolgreiche Projekte mit Betonfertigwänden zu bekommen, lohnt ein Blick zum spanischen Betonverband ANDECE, der regelmäßig erfolgreiche Projekte vorstellt. Zu den bekanntesten Projekten zählen dabei das Hospital del Mar in Barcelona sowie die Studentenwohnungen in Salamanca.
Fazit
Durch den Einsatz von Fertigelementen kann nicht nur die Bauzeit verringert werden, sondern auch deutlich bei den Kosten gespart werden. Viele der Fertigelemente, die aus dem DDR-Wohnungsbau kommen, können auch heute noch wiederverwendet werden, was wiederum dafür sorgt, dass beim Einsatz solcher Recycling-Elemente ebenfalls an Kosten gespart werden kann.
FAQs
Für einen Quadratmeter Betonwand muss mit Kosten von 50 bis 100 Euro gerechnet werden.
In der Regel kommt hier Ortbeton in Sichtbetonqualität zum Einsatz. Die Betonflächen müssen besonderen Anforderungen wie zum Beispiel der Sichtbetonklasse SB3 oder SB4 genügen.
Ein Kostenvergleich ergab, dass Mauern auf den Quadratmeter bezogen und günstiger sind als betonieren.