Bodenbeschichtung Keller
Kellerböden, welche als Nutzfläche verwendet werden, sind oftmals sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Im Wesentlichen geht es dabei um die hohe Luftfeuchtigkeit, den niedrigen Temperaturen und auch eventuell zum Einsatz kommende Chemikalien. Durch eine Beschichtung der Böden können die Kellerräume zusätzlich geschützt werden. Wurde bisher auf eine Bodenbeschichtung verzichtet und zeigen sich erste Schäden, dann sollte möglichst schnell gehandelt werden. Mit dem folgenden Artikel möchten wir auf die verschiedenen Arten der Bodenbeschichtung sowie auf die jeweils richtige Vorbereitung der Untergründe und die ordnungsgemäße Anwendung der Materialien näher eingehen.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile und Funktionen einer Bodenbeschichtung
Je nach Art des Kellerbodens kommen verschiedene Bodenbeschichtungen in Betracht. Im Folgenden haben wir uns die verschiedenen Arten näher angeschaut. Dabei haben wir uns auch die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode näher angeschaut.
Epoxidharzbeschichtungen
Die Epoxidharzbeschichtung ist für viele Einsatzzwecke geeignet. Wurde der Kellerboden mit Epoxidharz versiegelt, dann ist er garantiert trittfest, kratzbeständig, glänzend und gegenüber den meisten Chemikalien unempfindlich. Epoxidharz ist sowohl wetterbeständig als auch rissunempfindlich. Allerdings haftet Epoxidharz nicht auf Böden aus Silikon oder Polypropylen. Des Weiteren ist die Verarbeitung von Epoxidharz sehr komplex. Dies bedeutet, dass der Untergrund sorgfältig vorbereitet werden muss, da ansonsten eine sichere Haftung nicht garantiert werden kann.
Polyurethan-Bodenbeschichtung
Die Polyurethan-Bodenbeschichtung sorgt dafür, dass der Untergrund des Kellers perfekt geschützt ist. Des Weiteren bleibt die Kellerboden-Oberfläche lange in einem makellosen Zustand. Grund hierfür ist, dass als letzte Schicht bei Polyurethanharz eine Versiegelung aufgetragen werden soll.
Bei der Polyurethan-Bodenbeschichtung handelt es sich um eine sehr elastische und abriebfeste Bodenbeschichtung, die außer im Keller auch in Industriehallen zum Einsatz kommt. Aufgrund ihrer sehr guten thermischen Eigenschaften kann Polyurethan auch im Außenbereich (Garage, Terrasse) verwendet werden. Aufgrund seiner hohen UV-Beständigkeit werden die Anstriche nicht verblassen.
Betonlasur und -färbung
Besteht der Kellerboden aus Betonflächen, kann er sowohl mit einer Betonfarbe als auch mit einer Wasser verdünnbaren Farbe für Betonböden gestrichen werden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der Heizungskeller auf keinen Fall mit einer Betonglasur bestrichen werden darf. Hier darf gemäß DIN 51 603-1 nur eine ölfeste Kellerbodenfarbe verwendet werden. Dabei ist es wichtig, dass diese Farbe mindestens in drei Schichten aufgetragen wird, denn nur so kann garantiert werden, dass kein Öl in den Untergrund gelangen kann.
Die Betonlasur dringt tief in die Poren von Beton ein, wobei sie dann chemisch mit dem Untergrund interagiert.
Fliesen als Bodenbelag für den Keller
Fliesen als Bodenbelag für den Keller haben unter anderem den Vorteil, dass sie sehr stark belastbar sind. Selbst in einem Keller sorgen Fliesen für ein gemütliches Ambiente. Dabei lassen sich Fliesen leicht pflegen und bieten eine Vielzahl von Designoptionen und eine große Farbauswahl.
Auswahl des richtigen Bodenbelags
Für den Belag der Kellerböden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich kommt es auf die Nutzung der Kellerräume an, für welchen Bodenbelag sich Hausbesitzer entscheiden.
Neben den bereits erwähnten Kellerbodenbeschichtungen können auch PVC, Laminat oder Teppich in den Kellerräumen zum Einsatz kommen.
Vorbereitung des Kellerbodens
Bevor der Kellerboden versiegelt bzw. mit Farbe versehen werden kann, müssen einige Vorarbeiten erledigt werden. Direkt nach dem Hausbau muss der Kellerboden für mindestens sechs Wochen trocknen, bevor ein Anstrich erfolgen kann.
Reinigung und Entfernung vorhandener Beläge
Die wohl wichtigste Vorbereitung ist das gründliche Reinigen des Bodens. Insbesondere Feinstaub auf dem Boden führt zu Problemen mit der Versiegelung. Aus diesem Grund muss bei der Reinigung sehr gründlich vorgegangen werden. Staub, Schmutz und auch eventuell vorhandene Flecken müssen sehr sorgsam und restlos entfernt werden. Nur so kann eine optimale Saugfähigkeit des Bodens garantiert werden.
Staub und loser Schmutz kann mit einem Industriestaubsauger entfernt werden, denn vielfach ist der Hausstaubsauger zu schwach. Fett- und Ölflecken auf dem Boden müssen mit einem Spezialreiniger aus dem Fachhandel entfernt werden. Im Anschluss daran wird der Boden nochmals mit Wasser gereinigt. Vor den nächsten Arbeitsschritten muss der Kellerboden für mindestens 12 Stunden vollständig austrocknen.
Hat der Kellerboden bereits eine Versiegelung, dann muss diese vor einer Neuversiegelung komplett entfernt werden.
Reparatur von Rissen und Unebenheiten
Räume mit einem Betonboden neigen leicht zur Rissbildung. Vor der Versiegelung müssen die Risse im Boden und sonstige Beschädigungen komplett beseitigt werden. Dies bedeutet aber nicht, dass Hausbesitzer jeden noch so kleinen Haarriss verschließen müssen. Vielmehr geht es um Risse mit einer Breite ab 3 mm.
Für die Beseitigung der Risse und Beschädigungen kommt eine spezielle Acryl-Beton-Mischung zum Einsatz, die in die Risse und Schäden gespritzt wird. Danach muss der Boden für mindestens 24 Stunden trocknen, damit die Masse richtig aushärten kann. Vor den nächsten Arbeiten wird der Kellerboden nochmals mit einem Besen grob gereinigt, sodass eventuelle Staubrückstände beseitigt werden können.
Schritte zur ordnungsgemäßen Anwendung
Als Erstes wird der Kellerboden komplett mit einer Grundierung versehen. Experten raten dazu, dass die Grundierung bis auf 20 Prozent mit Wasser verdünnt werden kann.
Beim Auftragen der Grundierung als auch bei der Kellerbodenfarbe ist es ratsam immer an den Wänden und in den Ecken zu beginnen. Ist dieser Arbeitsschritt erledigt, beginnt man in der Mitte des Raumes und arbeitet sich von dort rückwärts in Richtung Tür. So ist sichergestellt, dass man die gestrichenen Bereiche des Bodens nicht mehr betreten muss. Als letzter Anstrich für den Kellerboden raten Fachleute zu einer unverdünnten Farbe, da diese für eine hohe Belastbarkeit und eine lange Haltbarkeit sorgt.
Müssen schwer zugängliche Stellen in den Kellerräumen gestrichen werden, dann empfiehlt sich der Einsatz eines Pinsels, da dadurch viele Arbeiten leichter von der Hand gehen. Für die großen Flächen empfehlen sich wahlweise Farbrollen sowie Sprühgeräte.
Jede Schicht auf dem Boden muss für mindestens 12 Stunden trocknen. Nach dem letzten Anstrich sollte eine Trocknungszeit von mindestens 24 Stunden eingehalten werden, bevor der Boden begehbar ist.
Auf Wunsch können zusätzliche Schutzschichten aufgetragen werden. Bei einem stark saugenden Kellerboden empfiehlt sich ein spezieller Tiefengrund. Böden, die wenig bis nicht saugend sind, sollten mit einer einfachen Haft-Grundierung vorbereitet werden.
Für mehr Sicherheit in den Kellerräumen sorgen spezielle Anti-Rutsch-Farben, die je nach Hersteller über eine geprüfte Rutschhemmung (R10) verfügen. Die Kellerräume bekommen dadurch eine seidenmatte Oberfläche. Kellerräume, die sehr feucht sind, wie zum Beispiel eine Waschküche oder Garage, sollten mit einer Sperrgrundierung behandelt werden. Dieser Anstrich sorgt dafür, dass selbst bei hoher Beanspruchung keine Feuchtigkeit und kein Wasser eindringen kann.
Fazit zur Bodenbeschichtung des Kellers
Kellerräume, die dauerhaft hohen Belastungen ausgesetzt sind, sollten mit einer speziellen Kellerbodenbeschichtung versehen werden. Als Hausbesitzer muss man dabei weder auf besondere Designs noch auf bestimmte Farben verzichten, denn im Fachhandel gibt es eine breite Palette an verschiedenen Produkten, die bei Putz, Holz und bei Zementböden zum Einsatz kommen können. In der Regel müssen keine Großgebinde gekauft werden, sodass Hausbesitzer auch einen kleinen Kellerraum schützen und streichen können.
Sind erste Schäden am Boden zu erkennen, dann sollten Hausbesitzer nicht lange warten, sondern sofort handeln und den Bodenanstrich inklusive einer Grundierung erneuern. So lassen sich Schäden an der Bausubstanz vermeiden und der Boden sieht optisch wieder ansprechend aus.