Kellerboden Versiegeln
Bereits beim Hausbau stellen sich viele Hausbesitzer die Frage, ob sie den Kellerboden versiegeln sollen und vor allen Dingen, mit welchen Kosten sie rechnen müssen. Im folgenden Artikel haben wir uns mit dem Thema Kellerbodenbeschichtung näher beschäftigt, um die wichtigsten Fragen zu beantworten. Dabei geht es nicht nur um die fachgerechte Vorbereitung der Böden, sondern auch um Tipps zu den verschiedenen Anwendungstechniken bei der Bodensanierung.
Inhaltsverzeichnis
Versiegelung von Kellerböden: Schutz und Ästhetik
Die Kellerbodensanierung sorgt nicht nur für eine ansprechende Ästhetik im Keller, sondern bietet auch einen entsprechenden Schutz der Kellerböden. Im Folgenden haben wir uns mit den einzelnen Punkten näher beschäftigt.
Auswahl geeigneter Versiegelungsmaterialien
Je nach Art der Kellerböden kommen unterschiedliche Versiegelungsmaterialien in Betracht. Wir haben uns die einzelnen näher angeschaut und möchten in diesem Zusammenhang auch auf die Vor- und Nachteile näher eingehen.
Epoxidharzversiegelung und Polyurethanbeschichtung
Eine Epoxidharz-Versiegelung kann für viele Einsatzzwecke verwendet werden. Ein Kellerboden, der mit Epoxidharz versehen wurde, ist nicht nur trittfest, sondern auch kratzbeständig, glänzend und gegenüber den meisten Chemikalien unempfindlich.
Mit einer Polyurethanbeschichtung wird nicht nur der Untergrund perfekt geschützt, sondern die Oberfläche bleibt lange in einem makellosen Zustand. Dies liegt daran, dass das Polyurethanharz als letzte Schicht der Versiegelung aufgetragen wird.
Betonlasur und Acrylversiegelung
Ein Fußboden aus Beton sollte immer mit einer Betonfarbe oder einer mit Wasser verdünnbaren Fußbodenfarbe gestrichen werden. Allerdings ist die Betonfarbe nicht für den Heizungskeller geeignet. Für den Boden im Heizungskeller muss in jedem Fall eine spezielle ölfeste Kellerbodenfarbe gemäß DIN 51 603-1 als Beschichtung verwendet werden. Diese Beschichtung muss zwingend in drei Schichten aufgetragen werden. Nur so ist sichergestellt, dass kein Öl durch den Kellerboden, in den das Grundwasser gelangen kann.
Ist der Boden im Keller gefliest, kann eine Acrylversiegelung im Einsatz kommen. Es handelt sich dabei in der Regel um eine transparente und glänzende Versiegelung zum Schutz der Fliesen des Bodens. Je nach Hersteller lässt sich die Acrylversieglung mit Wasser verdünnen, um sie so leichter zu verarbeiten.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien
Die Betonlasur ist pflegeleicht sowie abriebfest und strapazierfähig. Eine solche Farbe hält den meisten Chemikalien, die im Keller zum Einsatz kommen, stand.
Wird ein Betonboden mit Epoxidharz versiegelt, wirkt der Boden nicht nur mit seinem minimalistischen Look, sondern er verfügt auch über sehr gute Oberflächeneigenschaften.
Polyurethanharz kann sehr gut mit anderen Kunstharzen, wie zum Beispiel Epoxidharz, verwendet werden. Polyurethanbeschichtungen sind rutschfest und zudem elektrisch ableitend, was gerade bei einer Werkstatt im Keller von großem Vorteil ist.
Vorbereitung des Kellerbodens
Bevor die neue Bodenbeschichtung aufgetragen werden kann, ist die richtige Vorbereitung des Kellerbodens unumgänglich.
Reinigung und Entfernung von Verschmutzungen
Der Kellerboden muss gründlich von Schmutz, Staub und sonstigen Partikeln gereinigt werden. Dies ist auch dann extrem wichtig, wenn der Boden im Keller bereits einen Anstrich hat, der sich im Laufe der Jahre gelöst hat und nun abbröckelt. Sind auf dem Boden ungewöhnliche Flecken zu sehen, dann handelt es sich in den meisten Fällen um Öl oder Lacke. Gerade die Verschmutzung durch fettige Texturen muss besonders sorgfältig erfolgen, da ansonsten an diesen Stellen die neue Bodenbeschichtung nicht haften kann. Im Baumarkt gibt es für die Reinigung verschiedene Spezialreiniger, die beim Reinigen sehr hilfreich sind. Je nach Reinigungsmittel und Angaben der Hersteller kann zur Reinigung auch der Einsatz eines Dampfstrahlers nötig sein. Der Dampfstrahler ist hilfreich, wenn Flecken von Teer, Ruß und sonstigen Verschmutzungen nur sehr schwer zu entfernen sind. Nur durch das gründliche Reinigen des Kellerbodens ist es möglich, der Fläche einen einheitlichen Look zu verleihen.
Reparatur von Rissen und Unebenheiten
Sollte der Boden im Keller sehr uneben sein, muss er mithilfe einer Schleifmaschine geglättet werden. Werden nach dem Glätten Risse sichtbar, dann müssen diese entsprechend ausgebessert werden. Nach der Reparatur der vorhandenen Risse ist es wichtig, dass im Anschluss daran eine Trocknungszeit von vier bis sechs Wochen eingehalten wird, bevor die weitere Sanierung starten kann. Nur durch die lange Trocknungszeit kann garantiert werden, dass im Boden keine Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Durch aufsteigende Feuchtigkeit kann es im Laufe der Jahre zu einem erneuten Problem kommen.
Anwendungstechniken und -methoden
In älteren Häusern ist meist keine Bodenplatte vorhanden. Der Untergrund besteht hier aus fest gestampftem Lehm. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung muss der Lehmboden komplett neu aufgebaut werden. Ganz ähnlich sieht es bei einem Ziegelsteinboden aus. In beiden Fällen sollte die Hilfe eines Spezialisten in Erwägung gezogen werden. Dieser wird die Reste vom Erdreich entfernen und ca. 5 cm Magerbeton auftragen. Sobald diese Schicht ausreichend getrocknet ist, wird eine weitere Schicht Beton aufgetragen, bevor eine Sperrschicht mit Bitumen und PE-Folie folgt. Wichtig dabei ist, dass die Dichtmasse einige Zentimeter an den Kellerwänden hochgezogen wird, um so aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern.
Verfügt der Keller über eine Bodenplatte mit nahezu intaktem Estrich, wird im Rahmen der Sanierung als Abdichtung eine wasserdichte Trennschicht aufgetragen. Danach folgt eine weitere Schicht Estrich. Wichtig dabei ist, dass der intakte und ebene Estrich im Vorfeld gründlich gereinigt wird und dabei eventuelle vorhandene Risse verspachtelt werden. Erst danach kann eine PE-Folie zur weiteren Verarbeitung ausgelegt werden.
Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Arten von Versiegelung des Kellerbodens:
Eine verdichtende/härtende Versiegelung – Für einen Untergrund, bei dem es wichtig ist, dass dieser eine entsprechende Härte aufweist.
Eine abdichtende Versiegelung – Für einen neuen Kellerboden, der dicht und nicht porös ist.
Eine kombinierte verdichtende und abdichtende Versiegelung – Für alte und poröse Böden, bei denen es bereits Probleme mit Feuchtigkeit gab.
Trocknungszeit und Aushärtung
Zwischen den einzelnen Schichten ist es wichtig, eine Trocknungszeit von mindestens 12 Stunden einzuhalten. Bevor der Boden im Keller nach dem letzten Anstrich begehbar ist, ist es nötig, dass er mindestens 24 Stunden trocknet. Wird der Kellerboden direkt nach dem Hausbau versiegelt, dann muss der Untergrund zwingend 4 bis 6 Wochen trocknen, damit der Kellerboden komplett ausgehärtet ist und kaum noch Feuchtigkeit enthält.
Schutz- und Sicherheitsaspekte
Durch verschiedene Grundierungen kann der Kellerboden zusätzlich geschützt werden. Bei einem stark saugenden Untergrund ist es wichtig, dass vor dem Streichen der Böden ein spezieller Tiefengrund aufgetragen wird. Böden, die wenig oder nicht saugend sind, können mit einer einfachen Haftgrundierung vorbehandelt werden.
Ein Betonboden benötigt eine spezielle Grundierung für zementgebundenen Boden. Der Haftgrund auf Epoxid-Basis sorgt für ein Verfestigen des Untergrunds. Dies bereitet den Boden auf die weiteren Beschichtungen vor. Ebenfalls für Betonböden geeignet ist eine 2K-Epoxidharz-Beschichtung, die mit einer Rolle aufgetragen wird.
Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine spezielle Anti-Rutsch-Beschichtung. Je nach Hersteller haben die Farben eine geprüfte Rutschhemmung (R10). Die Oberfläche erscheint nach dem Streichen in der Regel seidenmatt.
In feuchten Kellerräumen, zum Beispiel Waschküchen sowie in einem Altbau hilft eine spezielle Sperrgrundierung, dass kein weiteres Wasser in den Boden eindringen kann. Auch bei Wasserschäden in der Vergangenheit oder bei Sanierung des Kellers in einem Altbau ist es sinnvoll, spezielle Produkte zur Versiegelung des Bodens zu verwenden.
Pflege und Wartung der versiegelten Oberfläche
Die versiegelte Oberfläche sollte grundsätzlich regelmäßig gereinigt werden. Oftmals reicht es aus, den Boden zu fegen. Wird der Boden nass gereinigt, ist es wichtig, dass dieser gründlich abtrocknet, damit es nicht zur Bildung von Schimmel kommt. Im Innenbereich des Kellers sollte daher auch nur nebelfeucht gewischt werden, während im Außenbereich auch der Gartenschlauch oder der Hochdruckreiniger zum Einsatz kommen kann. Flecken können mit einem milden Spülmittel, einem Neutralreiniger oder mit verdünnter Bleiche entfernt werden.
Ästhetik und Designoptionen
Bei der Kellersanierung muss weder auf Design noch auf eine ansprechende Ästhetik verzichtet werden. Es gibt im Fachhandel eine breite Palette an Farben. Dies bedeutet, dass der Kellerboden auf keinen Fall in einem langweiligen Grau gestrichen werden muss. Das Gleiche gilt auch für die verschiedenen Designs, die es für den Kellerboden gibt.
Was kostet eine Kellerbodenversiegelung?
Der Kellerboden kann sowohl von einem Fachmann als auch in Eigenleistung versiegelt werden. Bei Letzterem ersparen Hausbesitzer sich die Arbeitskosten für den Fachmann und müssen nur Materialkosten in Betracht ziehen. Ist es nötig, dass der Kellerboden abgeschliffen werden muss, dann sollte unbedingt ein Fachmann zu Hilfe genommen werden. Gleiches gilt auch, wenn das nötige handwerkliche Geschick fehlt und Wert auf einen makellos gestrichen Keller gelegt wird. Vorteil hierbei ist, dass die Spezialisten alle nötigen Materialien mitbringen und keine weiteren Leihgebühren anfallen.
Die folgende Tabelle zeigt, was es kostet einen Kellerboden in der Größe von 10 qm zu versiegeln:
Farbe | 20 Euro |
Grundierung | 10 Euro |
Kosten für das Abschleifen | 60 Euro |
Kosten Grundieren und Streichen | 30 Euro |
Gesamt | 120 Euro |
Fazit
Die Abdichtung und das Versiegeln des Kellerbodens kann sich als aufwändig herausstellen. Allerdings überwiegen die Vorteile des Versiegelns, weshalb die Arbeiten nicht unnötig lange hinausgezögert werden sollen. Zum einen kann sich durch die Versiegelung weder aufsteigende Feuchtigkeit noch Schimmel ausbreiten und zum anderen wird der Kellerboden optisch aufgewertet.