Fertigkeller aus Polen
Der Wunsch nach einem eigenen Haus rückt bei vielen Menschen aufgrund der steigenden Mieten und sonstigen Unsicherheiten wieder mehr in den Vordergrund. Viele angehende Bauherren wünschen sich statt einem Haus mit Bodenplatte eine Unterkellerung für ihr Traumhaus. Der Kellerbau sorgt für Mehrkosten rund um das Haus, weshalb viele Baufamilien bei den günstigen Preisen für einen Fertigkeller aus Polen ins Grübeln kommen. Doch Vorsicht, nicht nur der Preis sollte beim Keller im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die vertraglichen Folgen, die der Kellerbau einer polnischen Firma mit sich bringen kann. Wir haben dazu recherchiert und möchten zukünftigen Baufamilien mit einigen Informationen rund um die Entscheidung behilflich sein.
Inhaltsverzeichnis
Fertigkeller aus Polen: Eine umfassende Einführung in Chancen und Risiken
Sicherlich hat der Fertigkeller aus Polen auch Vorteile. Dies gilt in erster Linie im Hinblick auf den Preis, wenn dieser mit einem Fertigkeller aus Deutschland verglichen wird. Sicherlich haben sich in den letzten Jahren sowohl die handwerklichen als auch die industriellen Produkte aus Polen wirtschaftlich gut entwickelt. Des Weiteren sind die polnischen Arbeitskräfte hoch qualifiziert, da sie eine ähnliche Ausbildung wie ihre deutschen Kollegen absolvieren. Dennoch sollten Baufamilien sich vor einer endgültigen Entscheidung rund um den Kellerbau ausreichend Zeit nehmen und neben der Qualität und der anfallenden Preise auch die vertraglichen Bedingungen überprüfen. Wir haben uns einige der Risiken näher angeschaut und möchten den zukünftigen Besitzern der Fertighäuser diese wichtigen Informationen nicht vorenthalten.
Wichtige rechtliche Überlegungen beim Erwerb von Fertigkellern aus Polen
Wer sich für einen Fertigkeller aus Polen entscheidet, muss in jedem Fall die verschiedenen rechtlichen Anforderungen ähnlich wie beim Fertighaus genau überprüfen. Dabei geht es nicht nur um die Baugenehmigung, sondern auch um die Bauvorschriften in der Region, welche dem Bebauungsplan zu entnehmen sind. Des Weiteren müssen sämtliche Fragen zu Gewährleistung, dem Vertrag sowie den Zahlungsmodalitäten schon im Vorfeld geklärt werden. Bei Unsicherheiten lohnt es sich, einen Experten für Bau- und Vertragsrecht zu involvieren, sodass Bauherren rund um die rechtlichen Belange auf der sicheren Seite sind.
Analyse der möglichen Risiken beim Kauf von Fertigkellern aus Polen
Ähnlich wie beim Bau eines Hauses müssen auch beim Keller aus Polen verschiedene mögliche Risiken in Betracht gezogen werden. Wir haben uns die wichtigsten näher angeschaut.
Eingeschränkte Garantien und Gewährleistungen
Wird der Keller von einem polnischen Bauunternehmen errichtet, gilt in aller Regel auch der polnische Vertrag, der vor Baubeginn abgeschlossen wird. Dies hat bei einem eventuellen Schaden zur Folge, dass das polnische Recht in Kraft tritt. Im Vergleich zu den deutschen Rechten sind die Gewährleistungen nicht eindeutig geregelt. Vielfach werden nur eingeschränkte Garantien für den Keller gegeben, sodass Baufamilien bei Problemen auf den Kosten sitzenbleiben.
Kommunikation und Sprachbarriere
Ein weiteres Problem für den Bauherren sind Sprachbarrieren, da die polnischen Arbeiter auf der Baustelle in den meisten Fällen kein Deutsch sprechen. Somit ist eine Kommunikation zwischen Bauherr und Mitarbeitern der polnischen Firma kaum oder nicht möglich.
Fehlende Greifbarkeit im Problemfall
Bauleiter, die Deutsch sprechen, sind selten greifbar, wenn es zu Problemen kommt, die einer Klärung bedürfen. Dies bedeutet, dass keine vernünftigen Lösungen gefunden werden können.
Selbst bei Unklarheiten rund um die Fertigteile oder bei möglichen Risiken rund um den Aufbau können Bauherren sich nicht auf kompetente Hilfe verlassen. Nicht nur, dass die anwesenden Personen des polnischen Unternehmens die Sprache nicht verstehen, vielfach kennen sie sich auch nicht mit den Anforderungen aus dem deutschen Baurecht aus.
Versicherung und Haftung
Wie bereits erwähnt, gelten aufgrund des polnischen Vertrags auch die polnischen Rechte rund um Haftung und Gewährleistung bei einem Schaden oder sonstigen Problemen. Nicht selten bleiben Baufamilien auf den Kosten sitzen, denn die polnischen Unternehmen sind aufgrund des unterschriebenen Vertrags rund um den Kellerbau nicht haftbar zu machen.
Besser nicht? – Entscheidungshilfen
Rund um das Fertighaus erhoffen sich die zukünftigen Eigentümer in erster Linie viel Platz. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Baufamilien gegen die Bodenplatten rund um den Hausbau und tendieren zu einem Keller.
Sicherlich kosten Fertighäuser mit einem Keller einiges mehr, dennoch sollten Baufamilien sich nicht vorzeitig gegen den Keller und für die Bodenplatte entscheiden. Die folgenden Tipps sollen als Entscheidungshilfe zwischen Bodenplatte und Keller dienen.
Wie viel Wohn – und Nutzfläche wird benötigt – Für einen Keller spricht, dass hier von Anfang an mit rund 40 % mehr Wohn- und Nutzfläche kalkuliert werden kann. Wichtig ist dies, wenn laut der Bauvorschriften nicht uneingeschränkt in die Höhe gebaut werden darf.
Welche Voraussetzungen bietet das Grundstück für einen Keller – Gemeint ist damit die Bodenbeschaffenheit. Zeigt das Bodengutachten, dass der Bau eines Kellers unmöglich bzw. zu kostenintensiv wird, bleiben den zukünftigen Eigentümern nur die Bodenplatten zur Wahl.
Vorausschauende Planung – Schon beim Hausbau sollten Baufamilien für die Zukunft planen. Soll das Fertighaus später verkauft werden, muss klar sein, dass Häuser mit einem Keller dich grundsätzlich besser verkaufen lassen als ohne. Des Weiteren kann der Fertigkeller als separate Wohneinheit genutzt werden und durch regelmäßige Mieteinnahmen die Finanzierung auf sichere Beine stellen.
Blick auf die Energiekosten – Mit einem Fertigkeller als Fundament lassen sich die Energiekosten um rund 9 % senken. Dies schont den eigenen Geldbeutel und ist gut für die Umwelt. Durch den Keller wird das Untergeschoss vor Temperaturschwankungen geschützt. Zum einen bleiben die Räume im Keller im Sommer angenehm kühl und zum anderen dient im Winter der Keller als Wärmepuffer für das Fertighaus.
Wie viel Budget steht zur Verfügung – Fertighäuser mit Keller verursachen höhere Kosten als Häuser mit Bodenplatten. Dies ist jedoch nicht Grund genug, sich von Anfang an gegen den Keller zu entscheiden. Die reinen Baukosten für eine Unterkellerung liegen bei 200 bis 400 Euro pro Quadratmeter, was deutlich günstiger ist als das Bauen im Erd- oder Obergeschoss.
Empfehlungen für Risikominimierung
Bevor Baufamilien sich für einen Fertigkeller aus Polen entscheiden, ist es sinnvoll im eigenen Interesse, die Risiken so weit wie möglich zu minimieren. Aus diesem Grund sollten nicht nur die Preise, sondern auch die Qualität des Kellers im Vordergrund stehen. Wenn möglich sollten Baufamilien sich die Firmen vor Ort sowie deren Fertigungsanlagen anschauen, umso ein besseres Bild rund um die Arbeitsweise und die verwendeten Materialien zu bekommen.
Alternative zu Fertigkeller aus Polen
Nach Möglichkeit sollten Baufamilien nach deutschen Kellerbaufirmen suchen, die schon jahrelang Erfahrung mit dem Kellerbau haben und daher auch die verschiedensten Varianten anbieten können.
Soll es zwingend ein Keller aus Polen sein, dann raten wir zu einem qualitativ hochwertigen Erdkeller, welcher als moderner Naturkühlschrank viel Lagerplatz unter dem Haus bietet.
Fazit
Die zahlreichen Vorurteile rund um den Fertigkeller aus Polen sollten von Baufamilien ernst genommen werden. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, sich im Vorfeld umfassend zu informieren und nicht übereilt einen Vertrag zu unterschreiben. Die Qualitätsansprüche der polnischen Fertigkeller können in keinster Weise mit einem Keller aus Deutschland verglichen werden. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Maßstäbe bei der Fertigung und dem Aufbau sowie die fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten mit den Personen der polnischen Firmen auf der Baustelle.