Bodenfarbe Keller
Kellerböden sind in der Regel hohen Belastungen ausgesetzt. Dabei geht es nicht nur um die hohe Luftfeuchtigkeit, sondern sehr oft auch um die vorherrschenden niedrigen Temperaturen. Sobald Bereiche des Kellerbodens erste sichtbare Beschädigungen zeigen, sollte an einen neuen Anstrich gedacht werden. Der folgende Ratgeber informiert über die Wahl der Bodenfarbe und gibt Tipps und zeigt verschiedene Methoden rund um die Bodenbeschichtung.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile einer Kellerbodenbeschichtung
Die Fußbodenfarbe im Keller bildet sowohl eine schützende als auch eine robuste Schicht. Je nach Wahl der Zementfarbe ist diese abriebfest und beständig gegenüber der verschiedenen Chemikalien, die im Keller zum Einsatz kommen können. Das Auftragen der Fußbodenfarbe geht einfach und kann in Eigenregie sowohl mit einem Pinsel als auch mit einer Farbrolle erledigt werden.
Die Zementfarbe hilft sowohl die Kellerböden als auch die Kellerwände vor starker Beanspruchung, wie zum Beispiel Flüssigkeiten, Öl, Staub, Verschmutzung und Witterung zu schützen. Da es die Fußbodenfarbe nicht nur in verschiedenen Farbtönen, sondern auch in Seidenmatt bzw. seidenglänzend gibt, kann der Boden des Kellers nach Lust und Laune verschönert werden.
Die Vorteile der Bodenbeschichtung mit Boden- und Zementfarbe zusammengefasst:
eignet sich für innen und außen
wasserbasiert
trocknet schnell
tritt- und abriebfest
resistent gegen Schimmelbildung
beständig gegen Wetter und Witterung
Auswahl der richtigen Bodenfarbe
Bevor der Anstrich des Kellerbodens in Angriff genommen wird, stellt sich die Frage, welche Produkte für den Kellerboden infrage kommen. Da nicht jeder Kellerboden jede Art von Farben verträgt, gibt es eine breite Palette von verschiedenen Bodenfarben. Die meisten Keller sind mit einem Boden aus Beton ausgestattet. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob der Boden über eine Dampfsperre verfügt. Diese soll verhindern, dass Feuchtigkeit in den Kellerboden eindringt. Eine solche Dampfsperre wurde jedoch erst beim Hausbau ab den 1990er Jahren verwendet. Davor waren die Kellerböden nicht nur luft-, sondern auch diffusionsoffen. Für das Streichen bedeutet dies, dass ein Boden ohne Dampfsperre auch danach diffusionsoffen bleiben muss. Ansonsten kann sich Feuchtigkeit stauen, was wiederum zur Schimmelbildung führt.
Berücksichtigung von Materialien und Anwendungsgebieten
Ein Boden aus Beton sollte immer mit einer Betonfarbe oder einer Fußbodenfarbe gestrichen werden, die mit Wasser verdünnt werden kann. Die so gestrichenen Betonböden sind sowohl pflegeleicht als auch abriebfest und strapazierfähig. Die Farbe auf den Betonböden ist dabei gegenüber vielen Chemikalien beständig.
Hat der Kellerboden bereits eine Grundierung, kann jede spezielle Kellerfarbe zum Streichen verwendet werden.
Betonfarbe ist jedoch nicht für den Heizungskeller geeignet, da hier nur spezielle ölfeste Farben als Bodenbelag verwendet werden dürfen. Diese müssen zwingend in mindestens drei Schichten aufgetragen werden.
Für einen gefliesten Boden kann eine spezielle Farbe zum Streichen von Fliesen verwendet werden.
Vorbereitung des Kellerbodens
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung soll zeigen, wie der Kellerboden vor dem Streichen vorbereitet werden muss.
Bevor der Boden im Keller gestrichen werden kann, ist es wichtig, dass der Untergrund (Estrich) sowohl trocken als auch sauber und fest ist. Dazu müssen eine eventuell vorhandene Zementschlämme sowie Kalkablagerungen, Wasserflecken, Oxidschichten und Schimmelspuren komplett entfernt werden. Um einer Belastung durch die entstehende Staubentwicklung vorzubeugen, ist es ratsam, dass alle Fenster im Keller geöffnet werden.
Ein sehr unebener Kellerboden sollte vor dem Streichen mit Farbe mit einer speziellen Schleifmaschine abgeschliffen und geglättet werden.
Vorhandene Fußbodenleisten, die nicht entfernt werden können sowie Türen und Türrahmen müssen vor dem Streichen sorgfältig abgeklebt werden. Nicht extra erwähnt werden muss, dass der Keller vor dem Anstrich des Kellerbodens sämtliche Gegenstände aus dem Keller geräumt werden müssen.
Wenn direkt nach dem Hausbau der Kellerboden mit Farbe gestrichen werden soll, ist es wichtig, dass der Kellerboden bzw. der Zement mindestens 4 bis 6 Wochen trocknen müssen. Nur so kann garantiert werden, dass der Kellerboden vollständig ausgehärtet ist und vorhandene Feuchtigkeit nicht eingeschlossen werden kann.
Anwendungsverfahren der Bodenfarbe
Im Folgenden möchten wir aufzeigen, wie der Boden in den jeweiligen Kellern richtig mit Farbe gestrichen wird.
Schritte zur fachgerechten Anwendung
Im ersten Schritt wird der Kellerboden komplett mit einer Grundierung versehen. Optimal ist es, wenn die Grundierung bis auf 20 Prozent mit Wasser verdünnt wird.
Nicht nur beim Streichen der Grundierung, sondern auch bei der Farbe für den Kellerboden wird immer in den Ecken und an den Wänden des Raumes begonnen. Je nach Größe des Raums geht es in dessen Mitte und von dort rückwärts zur Tür. Diese Arbeitsweise garantiert, dass bereits gestrichene Bereiche nicht mehr betreten werden müssen.
Der letzte Anstrich beim Kellerboden sollte immer mit unverdünnter Farbe erfolgen. Dadurch wird eine gut belastbare und lang haltbare Oberfläche erzeugt.
Verwendung von Rollen, Pinseln oder Sprühgeräten
Beim Streichen von schwer zugänglichen Stellen hat sich das Arbeiten mit einem Pinsel bewährt, da dies die Arbeit erleichtert. Die großen Kellerboden-Flächen können sowohl mit einer Farbwalze als auch mit Sprühgeräten bearbeitet werden.
Trocknungs- und Aushärteprozess
Unbedingt beachtet werden muss, dass sowohl bei der Grundierung als auch später bei der Farbe zwischen den einzelnen Schichten immer eine Trocknungszeit von mindestens 12 Stunden eingehalten werden muss. Nach dem letzten Anstrich muss der Kellerboden mindestens 24 Stunden trocknen, bevor der Boden begehbar ist.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen
Neben dem einfachen Streichen des Kellerbodens bieten sich verschiedene Schutzmaßnahmen in Form eines speziellen Anstriches an.
Einsatz von Grundierungen und Versiegelungen
Verschiedene Grundierungen schützen zusätzlich den Kellerboden. Bei stark saugenden Kellerböden ist es nötig, dass ein spezieller Tiefengrund vor dem Streichen aufgetragen wird. Bei wenig bis nicht saugenden Böden reicht eine Haftgrundierung vollkommen aus.
Für einen Betonboden wird eine spezielle Grundierung für zementgebundene Böden benötigt. Ein solcher Haftgrund auf Epoxidharz-Basis sorgt dafür, dass der Untergrund sich entsprechend verfestigt. So. wird der Boden auf die weiteren Beschichtungen vorbereitet.
Mit der Versiegelung wird der Kellerboden auf die nachfolgenden Belastungen vorbereitet. Zum Versiegeln von Betonböden eignet sich eine 2K-Epoxi-Beschichtung, welche mit einer Rolle aufgetragen werden soll.
Anti-Rutsch-Beschichtungen für erhöhte Sicherheit
Eine spezielle Anti-Rutsch-Beschichtung sorgt auch im Keller für zusätzliche Sicherheit. Je nach Hersteller verfügen die Farben über eine geprüfte Rutschhemmung (R10). Das Ergebnis nach dem Streichen ist meistens eine seidenmatte Oberfläche. Die Beschichtung kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich angewandt werden. Das Produkt lässt sich ähnlich leicht verarbeiten wie der übliche Anstrich der Böden.
Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Wasser
In feuchten Kellerräumen soll eine Sperrgrundierung verhindern, dass Wasser in den Boden eindringt. Ein solcher Anstrich ist insbesondere in Waschküchen und Garagen zu empfehlen.
Preisspannen für verschiedene Bodenfarben
Die Kosten zum Streichen eines Kellerbodens können nicht pauschal beziffert werden, da eine Reihe Faktoren die Preise bestimmen. Im Handel gibt es Farben, die kosten weniger als 40 Euro, während andere wiederum mit deutlich mehr als 100 Euro zu Buche schlagen. Im Folgenden haben wir die Kosten für einen Keller mit 10 qm Bodenfläche und die Verwendung von handelsüblichen Farben aufgeschlüsselt:
Farben | 20 € |
Grundierung | 10 € |
Kosten für das Abschleifen | 60 € |
Kosten Grundieren und Streichen | 30 € |
Gesamt | 120 € |
Für einen exakten Vergleich sollten Hausbesitzer sich verschiedene Angebote einholen und abwägen, ob sie die Arbeiten einem Fachmann überlassen oder in Eigenregie die Arbeiten rund um den Bodenbelag leisten.
DIY vs. professionelle Anwendung
Die Bodenbeschichtungen im Keller können sowohl in Eigenregie als auch von einem Fachmann durchgeführt werden. Handwerklich begabte Hausbesitzer können alle Arbeiten rund um das Streichen selbst übernehmen.
Wenn allerdings der Putz an den Wänden und der Untergrund abgeschliffen werden muss, ist es ratsam sowohl für die Vorarbeiten als auch das Streichen einen Fachmann zu Hilfe zu nehmen. So ist auch sichergestellt, dass das Streichen fehlerfrei durchgeführt wird und nach Beendigung der Arbeit keine sichtbaren Flecken und Streifen zu erkennen sind. Ein weiterer Vorteil, wenn ein Fachmann mit dem Streichen des Kellers beauftragt wird, ist dass er alle nötigen Materialien mitbringt und keine Leihgebühren im Baumarkt anfallen.
Fazit
Ist der Kellerboden permanent hohen Belastungen ausgesetzt, dann empfiehlt sich das Streichen mit spezieller Kellerbodenfarbe. Dabei müssen Hausbesitzer keinesfalls aus moderne Farben und Techniken verzichten. Im Handel gibt es spezielle Farben für Putz und Holz sowie für Böden aus Zement in der entsprechenden Menge, sodass keine Grossgebinde gekauft werden müssen. Zeigen sich die ersten Schäden im Zement oder auf dem Kellerboden, sollte sofort gehandelt und mit dem Streichen begonnen werden.